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BAYERNS PFERDE 23.07.2023
Bei den Nachwuchs-Europameisterschaften auf Gestüt Schafhof wurde es an diesem Vormittag nochmal richtig spannend. Die Medaillenränge der Children sollte im Einzel-Finale nochmal kräftig durchgemischt werden.
Als erste deutsche Starterin trabte Marie Bernhard mit For Rock G. in die Bahn. Im Sattel ihres elfjährigen Rocky, den Mutter Yvonne Bernhard bis zur schweren Klasse gefördert hatte, lieferte die 13-jährige Gymnasiastin aus Baden-Württemberg äußerst souverän ab. Mit bärenstarken 83,195 Prozent legte Bernhard die neue Messlatte. Der Druck für die darauffolgenden Paare stieg immens, so viele Punkte musste man unter diesen Umständen erst einmal knacken. Als nächstes Paar gingen Vivianne Mercker und Djamalla an den Start. Als Vortagessiegerin hatte das Publikum sie klar als Favoritin auf den Titel, nicht leicht mit diesem Erwartungsdruck umzugehen. Vor allem, wenn einem dann noch Federvieh im Weg sitzt.
Vivianne Mercker und Djamalla begannen ihre Prüfung gewohnt stark. Die Trab-Tour bewältigte die Gymnasiastin im Sattel ihrer erst siebenjährigen Oldenburger Stute spielerisch. Doch die Fehlerquellen lauern in der Einzelaufgabe der Children in der kniffligen Galopp-Tour, bei der sich Hand- und Außengalopp auf Schlangenlinien abwechseln. Im ersten Bogen sprang Djamalla irritiert von den Tauben um, Mercker musste korrigieren. Nach dem einfachen Wechsel sollte Djamalla eigentlich wieder im Außengalopp anspringen, diese wählte aber den Handgalopp. Erneut war eine Korrektur nötig. Mit diesen teuren Fehlern kam Mercker dennoch auf starke 79,130 Prozent, was deutlich macht, wie stark das bayerische Paar eigentlich unterwegs war. Es sollte am Ende ein dennoch beachtenswerter vierter Platz werden. Zusätzlich zur Mannschafts-Goldmedaille wohl bemerkt, die sich das deutsche Children-Quartett bereits gestern verdient hatte.
Baden-Württembergerin Marie Bernhard und For Rock G. durften sich letztendlich verdientermaßen über den Titel freuen. Therese Billig, die als Ersatzreiterin kurzfristig eingesprungen war, wuchs nochmal über sich hinaus und führte Faro Shen zu 80,797 Prozent und damit zur Silbermedaille. Eine kleine Sensation auch auf dem Bronzerang: Die Türkin Lal Mira Gürgen sicherte sich mit dem ebenfalls erst siebenjährigen Lowland Rang drei. Für die Türkei ist es die erste Children-Medaille überhaupt. Lal Mira Gürgen wohnt in der Türkei, während der Bordeaux-Nachkomme Lowland in den Niederlanden bei ihrer Trainerin beheimatet ist. Alle Ferien und Wochenenden stieg Lal Mira Gürgen in den Flieger, um mit Lowland zu trainieren. (akb)