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BAYERNS PFERDE 22.06.2025
Der Höhepunkt des dreitägigen Traditionsturniers auf Gut Fohlenhof im schwäbischen Königsbrunn war ohne Zweifel der Große Preis auf Zwei-Sterne-Niveau. Bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein versammelten sich etliche Zuschauer rund um den großen Springplatz, um Spitzensport hautnah zu erleben. Insgesamt 13 Teilnehmerpaare gingen an diesem Sonntagnachmittag an den Start und kamen aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen ordentlich ins Schwitzen. Nichtsdestotrotz behielten sieben Reiter im Umlauf eine weiße Weste und stellten sich im Stechen erneut der Aufgabe von Parcourschef Johann Sailer.
Den Auftakt machte Edwin Schmuck, erfahrener Profi-Springreiter, der mit Caracho und Quintana gleich zwei heiße Eisen im Feuer hatte. Mit Caracho gelang dem Babenhausener in bekannter Manier eine tadellose Nullrunde in 34,34 Sekunden. Die Messlatte lag damit gleich mal ordentlich hoch. Denis Nielsen, der an diesem Tag bereits ein S-Springen für sich entschieden hatte, setzte den Stechparcours im Sattel des Holsteiners Descarado direkt mit einem deutlich höheren Grundtempo an. Nachdem am zweiten Hindernis, einem Planken-Steilsprung, jedoch eine Stange zu Boden fiel, war die Chance auf den Sieg zunichte. Eine Runde wie aus dem Lehrbuch zeigte Maximilian Ziegler, der den acht Jahre jungen Duc de l’Impermeable vorstellte. Die Stilwertung hätte der Ausburger allemal gewonnen – rhythmisch, flüssig, ohne viel Aufwand. Und es sollte sogar für die neue Führung reichen! 32,97 Sekunden galt es nun zu schlagen.
Doch Mandy Beger, Seriensiegerin von Königsbrunn, hatte sich mit Scarlet ebenfalls fürs Stechen qualifiziert. Würde sie das Triple komplett machen? Beinahe hätte die Amazone das Zepter übernommen, doch es fehlten 2 Hundertstel in der Zeit. Mit Richard Gardner und Carl Otto galoppierte ein weiteres siegeswilliges Paar auf den großen Springplatz. Der langbeinige Fuchswallach ist Gardners ganzer Stolz. Er hatte ihn selbst ausgebildet sowie gefördert und schließlich bis zur schweren Klasse gebracht. Dort waren die beiden bereits mehrfach siegreich. Das Sahnehäubchen: Vor einem Jahr hatte das Duo genau hier in Königsbrunn den Großen Preis gewonnen. Sollte es ihnen abermals gelingen? Wie am Schnürchen lotste der gebürtige Australier Carl Otto durch den Parcours – er kennt den Württemberger wie seine Westentasche. Bereits beim Überqueren der Ziellinie strahlte Gardner übers ganze Gesicht. Zurecht: Mit 32,46 Sekunden waren die beiden noch ein Ticken schneller gewesen und übernahmen die Führung. Doch es blieb spannend, denn schließlich hatte Eddie Schmuck auch noch ein Wörtchen mitzureden. Im Sattel der erfahrenen Schimmelstute Quintana hatte der Routinier schon so einige Große Preise für sich entschieden. Heute hätte es nicht sollen sein und nachdem Schmuck aus einer engen Wendung heraus etwas zu weit vom Oxer weg war, touchierte die Tochter des Quintender die hintere Stange. Damit stand fest: Richard Gardner gewinnt mit Carl Otto auch in diesem Jahr den Großen Preis von Königsbrunn. Titelverteidigung geglückt! Der Australier zeigte sich mehr als zufrieden über das Traditionsevent: „Vielen Dank an den Veranstalter, es war wirklich ein top Turnier. Die Bedingungen waren fantastisch – für junge und alte Pferde, und natürlich auch für uns Reiter. Das Wetter hat mitgespielt, der Sport war auf hohem Niveau und heute hat einfach alles gepasst.“