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Tag zwei beim Landeschampionat: vielversprechender Nachwuchs für den bayerischen Dressursport!

BAYERNS PFERDE 14.07.2025

Bayern braucht sich um den Dressurnachwuchs keine Sorgen zu machen. Am zweiten Tag des Landeschampionats in Ingolstadt-Hagau präsentierten sich die Nachwuchstalente in den  Reitpferdeprüfungen sowie in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse S. Sowohl die Starterfelder im Vergleich zu den Vorjahren als auch die Qualität der vorgestellten Pferde waren beeindruckend hoch. Den Abschluss und Höhepunkt des Tages bildete das kleine, aber feine Lot der Junghengste – hier waren drei Prämienhengste aus den letzten beiden Körjahrgängen im Starterfeld. Das fachkundige Publikum, darunter zahlreiche Züchter, war gespannt auf die Auftritte und die Entwicklung der vielversprechenden potenziellen Vatertiere.

Das Championat wurde am frühen Sonntagvormittag mit einer Dressurpferdeprüfung der Klasse S fortgesetzt, an der sieben- und achtjährige Pferde teilnahmen. Von den sieben Startenden stammten lediglich zwei aus dem Bayerischen Zuchtgebiet. Das Beste bayerisch gezogene Pferd und somit DSP Youngster Champion war Belou (v. Bon Coeur – Faustinus) aus der Zucht von Stephanie Dobner. Mit Alexa Eisenmann im Sattel erreichte Belou den dritten Platz mit einer Wertnote von 75,52 %.

Zack Zack L: Gewinner bei den dreijährigen Stuten und Wallache

Acht junge Pferde traten in der Reitpferdeprüfung für dreijährige Stuten und Wallache an. Die Bewertung erfolgte anhand der Kriterien Trab, Galopp, Schritt, Scala der Ausbildung und Gesamtausdruck/Gebäude. Obwohl die Prüfung überwiegend von Stuten dominiert wurde – es traten sieben Stuten an – ging am Ende der einzige Wallach im Teilnehmerfeld als Sieger hervor. Hermann Burger führte Zack Zack L (v. Zenetti – Zalando) souverän durch die Prüfung. Der kompakte Braune überzeugte mit einer raumgreifenden Galoppade sowie einem hervorragenden Trab; für diese beiden Grundgangarten und den Typ vergaben die Richter jeweils die hohe Note von 9,0. Mit einer Endnote von 8,6 sicherte sich Zack Zack L die weiß-blaue Schärpe und den Championatstitel. Über den Sieg freuten sich Besitzer Robert Lualdi sowie Züchter Oskar Kusterer.

Der zweite Platz ging an Happy Bavaria (v. Benicio – Happy Zackeria) aus der Zucht von Dr. Max Stechele. Ausgebildet wurde die Fuchsstute von Christina Winkler aus Brünst. Happy Bavaria erhielt ihre höchste Note für den Typ (9,0) und kam insgesamt auf ein Ergebnis von 8,3. Sie teilte sich den zweiten Platz mit Preziosa (v. Benicio – Floriscount), die ebenfalls eine Endnote von 8,3 erzielte und für alle drei Grundgangarten die Note 8,5 bekam. Katharina Drexler, Bereiterin vom Zuchthof Galneder, präsentierte die großrahmige Fuchsstute (Z: Franz Galneder). Den vierten Platz belegte Lisa-Maria Klössinger mit ihrer Vorstellung von Hera, einer Tochter von For Austria (MV Finest) aus der Zucht von Ludwig Geyer und im Besitz von Veronika Müller. Hera erhielt eine Endnote von 8,1.

Bon Jovi: Champion der Vierjährigen

Das größte Teilnehmerfeld verzeichneten die vierjährigen Stuten und Wallache, bei denen insgesamt 15 Pferde um den Championatstitel konkurrierten. Nach dem Vizetitel bei den Dreijährigen sicherte sich hier Dr. Max Stechele mit seinem Zuchtprodukt den obersten Platz auf dem Podest. Sein Sohn Martin Stechele präsentierte Bon Jovi (v. Bon Courage) mit feiner Hand. Die Mutterlinie des Hengstes führt auf Quality (v. Quinar) zurück, der eine reine Springabstammung aufweist. Für die Grundgangarten Trab, Schritt und die Durchlässigkeit erhielt Bon Jovi jeweils die Note 8,5, was zu einer Endnote von 8,2 führte. Erneut belegte Ausbilderin Christina Winkler einen zweiten Platz beim Championat. Dieses Mal hatte sie die Landessiegerstute 2025, Bonjour la Rouge K (v. Dynamic Dream – Fürst Piccolo), unter dem Sattel. Für die Grundgangarten vergab die Jury jeweils die Note 8,0, ebenso dann das Gesamtergebnis. Besitzerin der Fuchsstute ist Katharina Silvestre; gezogen wurde sie von der Zuchtgemeinschaft Knott. Mit einer Endnote von 7,9 belegte Raven's Black Magic (v. Raven – Everdale) den dritten Platz. Das Pferd befindet sich im Besitz von Gerdi Rakelbusch und wurde von Robine Klinkhamers gezüchtet. Melanie Braun präsentierte den großrahmigen schwarzbraunen Wallach, dessen beste Note die 8,5 für den bergauf gesprungenen Galopp war.  

Vivantino W – Prämienhengst der Körung 2025 nun auch Landeschampion

Bei den Championaten sind die Junghengste stets das Highlight, wenn sie das Viereck betreten. In den Reitpferdeprüfungen für drei- und vierjährige Hengste traten jeweils zwei vielversprechende Nachwuchshengste an – alle vier sind in München gekört, wobei drei von ihnen den Körplatz sogar als Prämienhengste verließen.

Bei den dreijährigen Hengsten stellte sich der prämierte Vivantino W, ein Sohn des Va Bene aus einer Vitalis-Mutter (Z: Franz Winklmaier) vor. Im Sattel saß Hermann Gerdes, der einen Ausbildungsstall bei Oldenburg betreibt und Vivantino W auch auf seiner Hengststation aufgestellt hat. Der imposante Fuchs beeindruckte mit einer großangelegten bergauf gesprungenen Galoppade und erhielt dafür die hohe Note 9,0, ebenso für den Gesamteindruck. Mit einem Endergebnis von 8,0 sicherte sich Vivantino W den ersten Platz und verwies Springrock (v.  Springbank II - Rock Forever I; Z u. B: Yara Reichert), vorgestellt von Charlyn Zehetbauer, auf den zweiten Rang. Das Paar erzielte eine Gesamtnote von 7,8.

Kurioser Wettbewerb bei den vierjährigen Hengsten

Bei den vierjährigen Hengsten wurde es besonders spannend, da zwei Prämienhengste der Süddeutschen Körung das Viereck betrat. Der erste war Springnight (v. Springbank II VH – Dante Weltino, Z: Franz Winklmaier, B: Yara Reihert), der Publikumsliebling und einer der auffälligsten Hengste bei der DSP-Körung 2024 in München. Der elegante Rappe ist auf dem Westfalenhof in Steinhagen stationiert und wurde von Christian Alexander Kömpf vorgestellt. Der zweite Hengst war Datejust (v. Dream Boy – Fürstenball) aus der Zucht von Dr. Jutta Steidl aus Eichstätt. Dieser beeindruckende Hengst wechselte bei der Auktion in München für 185.000 Euro in den Besitz von Hildegard Riedmaier. Für die Ausbildung kam er zu Uwe Schanz, der ihn auch in Hagau vorstellte.

Beide Hengste waren visuell ein Genuss für Zuschauer und Richter gleichermaßen. Die Jury kürte schließlich Datejust mit der Tageshöchstnote von 9,3 zum Champion . Zur Teilnahme an der Prüfung zugelassen waren Hengste mit einem Abstammungsnachweis als Deutsches Sportpferd (DSP). Der bayerische Champion muss jedoch grundsätzlich aus dem bayerischen Zuchtgebiet stammen. Da Datejust in Baden-Württemberg registriert ist, wurde ihm zunächst fälschlicherweise die Schärpe umgehängt. Ob Springnight nun nachrückt, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.