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BAYERNS PFERDE 13.11.2025
Wie lässt du unsere Herzen höherschlagen! Emotionen pur, Herzschlagfinals am laufenden Band und ein Publikum, das vor Begeisterung beinahe die Decke der Hanns-Martin-Schleyer-Halle gesprengt hätte – am Samstag jagte wirklich ein Highlight das andere.
Das Stuttgarter Publikum trieb Multichampion Boyd Exell in der Weltcup-Qualifikation der Vierspänner zu seinem elften Titel. Exell zeigte sich einmal mehr völlig losgelöst und lieferte auf beeindruckende Weise ab – wahrlich ein Multichampion in Bestform. Für Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl markierte Stuttgart eine besonders wichtige Station im noch jungen Werdegang mit ihrer Nachwuchshoffnung Diallo BB. Während ihrer Kür hätte man eine Stecknadel fallen hören können – so gebannt war das Publikum. Und nach der Grußaufstellung brach die Stimmung los, die locker mit der eines jeden Fußballstadions mithalten konnte. Ein purer Gänsehautmoment.
Heute geht es genauso emotional weiter: Im Großen Preis wird das Stuttgarter Publikum alles daransetzen, „ihren“ Europameister Richard Vogel zum Sieg zu „treiben“. Man kann sagen: Die Sensation liegt förmlich in der Luft. Und wer Richard Vogel kennt, weiß: Nach dem STUTTGART GERMAN MASTER hat er mit Weltcup-Sieger Julien Epaillard noch eine „Rechnung“ offen. Das Schönste dabei: Egal, wie es ausgeht – in Stuttgart gibt es keine Verlierer. Jeder wird gefeiert. Unvergleichlich, wie Hallensprecher Carsten Sostmeier treffend formulierte: „Stuttgart, was macht ihr nur mit uns? Das ist das weltbeste Publikum.“
Diese einzigartige Atmosphäre – diese unvergleichliche Leidenschaft – würde man am liebsten auf viele andere Bereiche des Pferdesports übertragen. Dann wäre vieles einfacher. Aber genau darin liegt der Reiz: Stuttgart ist einzigartig. Bis zum nächsten Jahr heißt es also: Lasst uns diese Euphorie mitnehmen, die Schönheit des Pferdesports feiern und uns wieder auf die unvergleichlichen Stuttgart German Masters freuen. Und wenn es so weit ist, wird es wieder heißen: „Was geht Stuttgaaart?!“
Während der frisch gekürte German-Masters-Sieger Julien Epaillard den Stuttgarter Hexenkessel zum Beben brachte und den Reitsport in seiner schönsten Form präsentierte, stand nur wenige Stunden zuvor ein anderer Reiter im Zentrum der Aufmerksamkeit – allerdings mit einem völlig anderen Klang. Olympiasieger Christian Kukuk nutzte die Pressekonferenz, um sich offen für den Einsatz von Schlaufzügeln in Verona zu entschuldigen. Das Video, das seit Tagen durchs Netz geht, hatte einen medialen Wirbel ausgelöst, der auch am dritten Tag der Stuttgart German Masters für reichlich Gesprächsstoff sorgte.
Zwei Reiter, zwei Geschichten – beide im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber mit gegensätzlicher Wirkung. Während der eine sportliche Höhepunkte setzte und kaum Erklärungsbedarf hinterließ, rückte der andere die Fragen nach Verantwortung und Transparenz erneut in den Mittelpunkt der Debatte. Genau diese Spannung prägt die Stuttgart German Masters seit jeher: ein Turnier, das nicht nur Sieger kürt, sondern Diskussionen schärft und den Blick auf die Zukunft des Sports lenkt.
Sie halten nun die druckfrische Ausgabe in den Händen – eine Ausgabe, die selbst wieder neue Gespräche und Themen anstößt. Von der Diskussion um die Blood Rule über den Neuanfang von Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, vom haushoch überlegenen Boyd Exell bei den Fahrern bis hin zum Porträt von Martin Fuchs: unterschiedliche Facetten, doch alle eint eines – sie standen am Freitag der Stuttgart German Masters auf ihre ganz eigene Weise im Fokus der Aufmerksamkeit.
Und jetzt? Wie wird es mit ihnen allen, mit dem Reitsport weitergehen? Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht, welche Fragen uns morgen beschäftigen werden. Doch zwei Dinge stehen fest: Reitsport ist komplexer als viele andere Sportarten – und diese Komplexität macht ihn faszinierend, fordert aber zugleich ein Höchstmaß an Transparenz. Wer das nicht vermitteln kann, hat etwas Wesentliches nicht verstanden. Und im Zweifel im Reitsport nichts verloren. Die Uhr steht dabei nicht auf fünf vor zwölf – sondern längst auf fünf nach. Es ist Zeit, dauerhaft Verantwortung zu übernehmen. Bei allen Diskussionen steht aber eins fest: Der Samstag bei den Stuttgart German Masters verspricht echten Weltklasse-Reitsport, der unsere volle Aufmerksamkeit verdient!
Freuen Sie sich auf die folgenden Themen:
Der Donnerstag hat bei den Stuttgart German Masters seit jeher einen ganz besonderen Klang. Es ist jener Tag, an dem sich die großen Namen vielleicht etwas rarer machen – und doch liegt genau dann ein unverwechselbares Knistern in der Luft. Der Donnerstag gehört den Baden-Württembergern. Den Reitern, die das Heimpublikum mitfiebern, mitleiden und mitjubeln lassen.
In diesem Jahr aber war dieser traditionsreiche Tag in der Schleyer-Halle in vielerlei Hinsicht besonders, leider nicht nur im positiven Sinn. Es war ein Tag voller Emotionen, voller prägender Momente, die man nicht vergisst. Da war ein Christian Pfeifer, der sich mit seiner Lollita im BW-Bank -Finale einen Lebenstraum verwirklichte. Die Stute sprang großartig, die Sensation schien greifbar – bis diese eine Millisekunde alles veränderte. Eine Fehlentscheidung am letzten Sprung, ein Sturz, der schmerzt – sportlich wie menschlich. Ein Augenblick, der innehalten ließ. Doch genau diese prägenden Momente schreiben die Geschichten, die bleiben: Geschichten von Mut, Entschlossenheit und dem Willen, wieder aufzustehen.
Und der Donnerstag zeigte auch seine andere, strahlende Seite. Jana Lang und ihr Baron krönten im iWEST Dressur Cup Finale eine beeindruckende Karriere. Im BW -Bank -Finale erlebte Mario Walter im Sattel von Mufasa einen prägenden Moment. Ihm gelang auf beeindruckende Art und Weise der Sieg in einem löwenstarken Stechen. Solche Erfolge stehen sinnbildlich für das, was den Sport ausmacht – Spannung, Risiko, Leidenschaft und Teamgeist, und das, eben in guten wie in schlechten Zeiten.
Sport bedeutet, alles zu geben – und manchmal auch, alles zu riskieren. Diese eine Millisekunde erinnert uns tagtäglich daran, warum wir den Reitsport lieben: weil er berührt, weil er verbindet. In dieser Ausgabe erzählen die Top-Reiter Raphael Netz, Patrik Kittel, Lisa Müller und Alois Pollmann-Schweckhorst, wie wichtig diese prägenden Momente auf dem Weg nach oben sind. Diese Momente wird es mit Sicherheit auch am heutigen Turniertag geben. Denn der Freitag verspricht, außerordentlich spannend zu werden. Gleich zum Turnierauftakt dürfen Sie sich auf Dressursport der Extraklasse freuen. Auch die Fahrer starten in die Stuttgarter Turniertage und werden mit Sicherheit genauso wie die Ponyspringreiter für eine ordentliche Portion Spannung sorgen. Am späten Abend wird der neue Stuttgart German Master gekürt und das mit hoffentlich ausschließlich „guten“ Millisekunden.
Freuen Sie sich in der zweiten Ausgabe unter anderem auf die folgenden Themen:
Wenn sich im November die Tore der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle öffnen, ist es jedes Jahr ein bisschen so, als würde man nach Hause kommen. Das vertraute Stimmengewirr, das warme Licht in der Arena, die mitreißende Stimmung auf den Zuschauerrängen – all das schafft eine Atmosphäre, die weit über ein Sportereignis hinausgeht. Sätze wie „Treffen wir uns wieder am Eingang, so wie jedes Jahr“ oder „Ach schön, dass wir uns jedes Jahr hier sehen“, sind immer wieder zu hören. Es ist ein Wiedersehen mit Freunden, Wegbegleitern, mit der ganzen großen Pferdefamilie Baden-Württembergs.
Gerade in diesen Tagen, in denen der Reitsport so stark im Fokus steht wie selten zuvor, wird deutlich, wie wichtig dieses Gemeinschaftsgefühl ist. Diskussionen über Trainingsmethoden, über Verantwortung und Werte, die öffentliche Wahrnehmung – die Augen der Gesellschaft sind auf unseren Sport gerichtet, kritisch, aufmerksam, manchmal auch missverständlich. Umso mehr braucht es jetzt Zusammenhalt, Offenheit und gegenseitige Unterstützung. Die Schleyer-Halle zeigt genau das: gelebte Leidenschaft, gegenseitigen Respekt und den Stolz auf unsere gemeinsame Reitsportkultur. Und natürlich auch sportliche Höhepunkte, die begeistern.
Gleich zum Auftakt sorgte Jana Lang als Favoritin im iWEST Dressur Cup mit einer souveränen Vorstellung für Gänsehautmomente und bestätigte eindrucksvoll ihre starke Form. Im BW-Bank-Springen glänzte Europameister Richard Vogel mit einer schnellen Runde – ein weiteres Beispiel für die sportliche Qualität, die in Baden-Württemberg zu Hause ist. Und im Nürnberger Burg-Pokal setzte Mia Cara Brugger ein Ausrufezeichen und verdeutlichte, dass auch die nächste Generation in den Startlöchern steht.
Diese Erfolge, diese Emotionen – sie sind das, was unseren Sport lebendig macht. Und sie stehen sinnbildlich für das, was wir gerade jetzt brauchen: Leidenschaft, Fairness und das Vertrauen in eine Gemeinschaft, die zusammenhält. Auch wir als Reiterjournal-Team möchten unseren Beitrag dazu leisten. Wir sind an allen Turniertagen vor Ort in der Schleyer-Halle, begleiten die Aktiven, blicken hinter die Kulissen und halten die schönsten Momente fest. Freuen Sie sich auf vier Reiterjournal Extra-Ausgaben, randvoll mit spannenden Geschichten, Interviews und Bildern aus dem Herzen des Turniers.
Freuen Sie sich in der ersten Ausgabe unter anderem auf folgende Themen:
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