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Samstag, 17.12.2022 um 15:52

Frankfurt: Andrina Suter gelingt Doppelsieg im Finale des Nürnberger Burg-Pokals

Neue Pläne für den Nürnberger Burg-Pokal: Im kommenden Jahr sind im Nürnberger Burg-Pokal „mit Blick auf das Wohl von Reitern und Pferden“ nur acht statt zwölf Qualifikationsstandorte geplant. Es wird dennoch zwölf Finalisten geben, acht Sieger der Qualifikationen, sowie die vier punktbesten zweitplatzierten Paare. Die erste Qualifikation wird Ende April in Hagen bei Horse & Dreams stattfinden. Es folgen Mannheim, München, Balve, Bettenrode, Elmlohe, Görlitz und Darmstadt. Beim diesjährigen Finale in Frankfurt gab es einen Doppelsieg für die Schweiz.

Als vorletzte Starterin ritt Andrina Suter mit ihrem erst siebenjährigen Belissimo-Sohn Briatore ins Viereck. Ein Pferd mit unglaublich viel Potential, wie sie den Dunkelbraunen selbst vorstellte. Der Westfale wirkt bereits sehr abgeklärt, immer motiviert und konzentriert bei seiner Reiterin. Besonders in den Verstärkungen kann er punkten, wobei er mit aktiver Hinterhand durch den Körper arbeitet. Dazu immer mit Bergauf-Tendenz. Eine kleine Störung in der Trabtour konnte seine Reiterin gut auffangen, sonst begeisterte das Paar durch und durch mit einer harmonischen Vorstellung. Das Publikum zeigte sich überaus begeistert und klatschte schon, während das Paar noch die letzte Mittellinie entlang trabte. Seit zwei Jahren hat Suter den Westfalen nun unter dem Sattel, in Frankfurt erhielt sie neben der goldenen Schleife auch den Stilpreis. „Eigentlich sollte Briatore hier nur etwas Erfahrung sammeln, aber nun hat er meinem zweiten Pferd irgendwie die Show gestohlen“, sagte sie schmunzelnd. Auch Kommentator Christoph Hess, der jeden Ritt anschließend analysierte, zeigte sich als Fan des Braunen. „Hier ist etwas Wunderbares passiert. Ein Ritt voller Harmonie in Balance, toll bergauf und im Gleichgewicht“, lobte er.

Andrina Suters zweites Pferd, der neunjährige Hannoveraner Del Curto, hatte als Erster in der Bahn abgeliefert: 76,097 Prozent. Besonders die Galopptour war von Höhepunkten geprägt- mit gut gesetzten und zentrierten Galopppirouetten, sicher bergauf gesprungenen Wechseln, dazu sehr ausbalanciert. „Eine tolle Runde“, kommentierte Hess, dem die Galoppwechsel „außerordentlich gut gefallen“ haben. Den Dimaggio-Sohn hatte Suter vor vier Jahren auf L-Niveau übernommen und bis zum Burg-Pokal gefördert. Auch am Abend in der Kür wird sie ihn präsentieren, „Briatore hat diese Woche genug geleistet, er ist schließlich erst sieben“.

Thomas Wagner und der neunjährige Hannoveraner Wynton’s Sohn erreichten Platz drei (73,268 Prozent). Der Wynton-Nachkomme zeigte viel Bewegungsqualität, von der er teilweise noch selbst etwas beeindruckt wirkte. Dadurch war der Galopp, insbesondere die Wechsel, teilweise sehr nach oben und wenig nach vorne gesprungen. „Ein lektionssicheres Pferd, das gut geritten ist“, so Hess nach der Vorstellung.

Platz vier ging an Susan Pape mit dem achtjährigen Oldenburger Harmony’s V-Plus (73,024 Prozent). Der imposante Vivaldi-Sohn zeigte sich gelassen ob der Atmosphäre. Er wurde sehr harmonisch von seiner Reiterin präsentiert, stand sicher und geschlossen vor dem Rückwärtsrichten, das ebenfalls sehr gut klappte. Dafür gab es anschließend den Sonderpreis. „Wenn das Pferd Vertrauen hat und loslässt, vor einem ist und zuhört, dann funktioniert auch das Rückwärtsrichten“, so Susan Pape, die diesen Preis in Frankfurt nun zum zweiten Mal gewann.

Dorothee Schneider und ihr achtjähriger Oldenburger Dante’s Hit kamen auf Rang fünf (72,682 Prozent). Das Paar begann mit einer starken Trabtour, gleichmäßigen Traversalen, gut kreuzend und einem raumgreifenden Schritt. Doch dann gab es eine kleine Störung vor der Galopppirouette nach rechts, der Dante Weltino-Sohn fiel in Trab, worauf die Pirouette misslang. Ein teurer Fehler, wie auch Christoph Hess anschließend bedauerte.

Mit ihrem zweiten Pferd, dem neunjährigen Quaterline v. Quaterback, kam Schneider auf Platz sieben. Der Hannoveraner war sehr an, wodurch zwischenzeitlich einige Spannung entstand. So konnte seine Reiterin die Stärken des großrahmigen Braunen nicht voll ausspielen und ritt etwas verhaltener, um ihm vor allem Sicherheit zu geben.

Juliane Brunkhorst und der achtjährige Escolar-Sohn Elitist wurde Sechste (72,121 Prozent). Der Rheinländer zeigte sich sehr elastisch aber noch nicht immer durch den Körper arbeitend. Dennoch bereits mit guter Bergauf-Tendenz, leider musste er vor der Galopppirouette nach rechts misten und kam kurz ins Stocken. „Das müsst ihr noch üben“, so Christoph Hess.

Marcus Hermes und der neunjährige Westfale De Massimo kamen auf Rang acht (71,048 Prozent). In der Einlaufprüfung war der Schimmel abgeklingelt worden wegen einer Wunde in der Fesselbeuge. Heute konnte sich das Paar gut präsentieren, zeigte gesetzte Galopppirouetten und gelungene Galoppwechsel zu drei und vier Sprüngen. In der Trabtour könnte der Dankeschön-Sohn noch etwas mehr über den Rücken arbeiten, „teilweise war er noch festgehalten“, stellte Hess fest.

Platz neun ging an Lukas Fischer, der mit seiner neunjährigen Quotenkönig-Tochter Querida Mia nachgerutscht war. Die Rheinländerin zeigte sich elastisch mit viel Schulterfreiheit und fühlte sich offensichtlich wohl in der Festhalle. „Sehr sympathisch vorgestellt mit viel Leichtigkeit in der Trabtour“, so Christoph Hess, der sich lediglich noch etwas mehr Energie aus der Hinterhand wünschte.

Janina Tietze und der neunjährige Dimaggio 2-Sohn Da Costa NRW wurden Zehnte (70,609 Prozent). Der Hengst überzeugte mit viel Raumgriff im Schritt, weit kreuzenden Traversalen und gesetzten Galopppirouetten. Das Angaloppieren misslang, danach konnte die Reiterin ihn aber gut auffangen und sichere Galoppwechsel sowie gute Verstärkungen zeigen. „Ein tolles, modernes Pferd“, meinte Hess.

Jasmine Sanche-Burger und der siebenjährige De Niro-Sohn Deep Purple wurden ebenfalls Zehnte. Der Oldenburger ist überaus motiviert, ihm fehlt allerdings durch sein junges Alter noch etwas Kraft und Balance. 2010 hatte die Reiterin übrigens Jessica v. Bredow-Werndls Unee in dieser Prüfung erfolgreich auf Rang drei geritten.

Lena Waldmann und die siebenjährige Scarlett O’Hara erreichten Platz zwölf (69,780 Prozent). Die Westfälin von Scuderia hat viel Bewegungsqualität, war teilweise aber noch etwas eng und unausbalanciert. „Es fehlte noch an Versammlung und Lässigkeit“, stellte Christoph Hess fest. Die „riesige Übersetzung“ der Stute ließ die Festhalle daher ab und zu sehr klein wirken.

Chefrichter Henning Lehrmann zeigte sich begeistert vom hohen Niveau der Pferde: „Viele tolle Pferde, überwiegend gutes Reiten“, lobte er. Besonders beeindruckt zeigte er sich von den beiden Siegerpferden, „die hätte er selbst gerne“, meinte er lachend. (mj)
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