(BP+) LPO-Themenwoche: Strengere Regeln für dreijährige Reitpferde und -ponys

Kurz vor Weihnachten hatte die FN in einem Presse-Statement verkündet, die neue LPO, die mit dem 1. Januar 2024 in Kraft treten soll, auf den Weg gebracht zu haben. Über zwei Jahre lang wurde das Regelwerk komplett überarbeitet. Nach Aussage der Verantwortlichen soll es zum einen im Zeichen der Flexibilität stehen, aber vor allem auch im Zeichen des Tierwohls. Mit der Pressemitteilung wurden erste Änderungen der überarbeiteten Fassung bekannt.
5 Prüfungen im Jahr für Dreijährige
Das Tierwohl betreffend wurde auch bekannt, dass in der neuen LPO 2024 der Turniereinsatz dreijähriger Reitpferde strenger reglementiert sein wird. So dürfen dreijährige Reitpferde und -ponys nach wie vor erst ab dem 1. Mai an den Start gehen, neu ist, dass diese dann insgesamt „nur“ noch fünf Prüfungen im Jahr gehen dürfen. Ein Ansatz, den Pferdewirtschaftsmeisterin Ramona Ritzel aus Germaringen begrüßt. „Ich finde das grundsätzlich gut. Ich muss sagen, ich bin mit meinen Dreijährigen – wenn ich sie überhaupt mit auf’s Turnier genommen habe – sowieso nicht mehr Prüfungen gegangen. Ich finde mehr müssen auch gar nicht sein. Wenn die Pferde noch nicht so weit sind und noch nicht außen rum gehen, dann sollten ich sie in diesem Alter vielleicht einfach noch nicht mitnehmen und ihnen einfach noch ein Jahr Zeit geben. Ich finde es unsinnig zu sagen, die müssten mehr als fünf Turniere im Jahr gehen dürfen, um sich an die Turnieratmosphäre gewöhnen zu können.“ sagt Ritzel im Interview.
Nicht selten ist es Ziel von Ausbilder, Besitzer oder Züchter sein dreijähriges Pferd auf einem Championat vorzustellen, also auf einem Landeschampionat oder gar auf dem Bundeschampionat in Warendorf. Im Gegensatz zu anderen Landesverbänden kommt bei den Mitgliedsverbänden des Deutschen Sportpferdes noch eine Zwischen-Ebene hinzu, dass DSP-Championat. Wer nun bis fünf zählen kann, kommt mit den fünf erlaubten Prüfungen für dreijährige Pferde nun aber schnell ans Limit. In Baden-Württemberg findet das Landeschampionat mit Qualifikation und Finale statt, beim DSP-Championat werden die Titelträger ebenfalls nach Qualifikation und Finale ermittelt. Sollte der Nachwuchsstar es also bis nach Warendorf schaffen, könnte dieser dann dort eben gegebenenfalls nur noch die Qualifikation gehen, müsste auf einen Start im Finale also verzichten. Das hört sich nach Meinung Außenstehender noch nicht zu Ende gedacht an.

Nikolaus Kühn, geschätzter Jungpferdeausbilder zahlreicher Championatsteilnehmer auf Landes-, DSP- oder Bundesebene sagt: „Wenn der Besitzer möchte, dass sein Pferd die Championats-Tour geht, dann muss man sich nach aktuellem Stand wohl für Landes- oder DSP-Championat entscheiden. Meiner Meinung nach wäre es egal, ob die Dreijährigen auf dem Landes- oder dem DSP-Championat gesichtet werden. Erfahrungsgemäß ist die Konkurrenz auf beiden Veranstaltungen meist ähnlich. Man kann auch einfach davon ausgehen, dass wenn ein Pferd sich auf einer der beiden Veranstaltungen überzeugend präsentiert hat, dass das dann für eine Nominierung nach Warendorf genügt. Wir sind auch in Verden und Holstein und bei denen gibt es auch kein zusätzliches „Norddeutsches“ Championat oder ähnliches. Es ist auch einfach zu viel für die Dreijährigen, wenn sie wirklich alle drei Turniere gehen sollen.“
Eine Anregung zur „Problem-Lösung“ hat Kühn ebenfalls: „Vielleicht könnte man eine einheitliche Bewertungskommission einrichten, die sowohl auf dem Landes- als auch auf dem DSP-Championat richtet. Beide Veranstaltungen halte ich für gleichwertig. Insofern sollte man eine Bewertungskommission bilden, die auf allen Veranstaltungen vor Ort ist und die dann entscheiden kann, wo welches Pferd gut war und welches dann (ortsunabhängig) für das Bundeschampionat nominiert wird.“ Heike Blessing-Maurer, Geschäftsführerin der DSP Deutsches Sportpferd GmbH und Veranstalterin der DSP-Championate hat ebenfalls Stellung zur neuen LPO genommen: „Wir werden diese Thematik auf der Frühjahrssitzung ausgiebig mit allen Mitgliedsverbänden besprechen. Fakt ist, die Nominierung zum Bundeschampionat durch die einzelnen Verbände ist bereits weggefallen. Kein Pferd muss also Landes- und DSP-Championat gehen, um ein Ticket nach Warendorf erhalten zu können. Denkbar wären verschiedene Ansätze, etwa dass man - wie es bereits in Bayern üblich ist - beim Landeschampionat für die Dreijährigen nur ein Finale stattfinden lässt, ohne eine Qualifikation. Man könnte auch sagen, dass die Landeschampionate für die Dreijährigen generell wegfallen in den Mitgliedsverbänden und es nur noch das DSP-Championat gibt.“ Es sind also verschiedene Herangehensweisen zur Umsetzung der neuen LPO denkbar, so Blessing-Maurer.
Nikolaus Kühn, geschätzter Jungpferdeausbilder zahlreicher Championatsteilnehmer auf Landes-, DSP- oder Bundesebene sagt: „Wenn der Besitzer möchte, dass sein Pferd die Championats-Tour geht, dann muss man sich nach aktuellem Stand wohl für Landes- oder DSP-Championat entscheiden. Meiner Meinung nach wäre es egal, ob die Dreijährigen auf dem Landes- oder dem DSP-Championat gesichtet werden. Erfahrungsgemäß ist die Konkurrenz auf beiden Veranstaltungen meist ähnlich. Man kann auch einfach davon ausgehen, dass wenn ein Pferd sich auf einer der beiden Veranstaltungen überzeugend präsentiert hat, dass das dann für eine Nominierung nach Warendorf genügt. Wir sind auch in Verden und Holstein und bei denen gibt es auch kein zusätzliches „Norddeutsches“ Championat oder ähnliches. Es ist auch einfach zu viel für die Dreijährigen, wenn sie wirklich alle drei Turniere gehen sollen.“
Eine Anregung zur „Problem-Lösung“ hat Kühn ebenfalls: „Vielleicht könnte man eine einheitliche Bewertungskommission einrichten, die sowohl auf dem Landes- als auch auf dem DSP-Championat richtet. Beide Veranstaltungen halte ich für gleichwertig. Insofern sollte man eine Bewertungskommission bilden, die auf allen Veranstaltungen vor Ort ist und die dann entscheiden kann, wo welches Pferd gut war und welches dann (ortsunabhängig) für das Bundeschampionat nominiert wird.“ Heike Blessing-Maurer, Geschäftsführerin der DSP Deutsches Sportpferd GmbH und Veranstalterin der DSP-Championate hat ebenfalls Stellung zur neuen LPO genommen: „Wir werden diese Thematik auf der Frühjahrssitzung ausgiebig mit allen Mitgliedsverbänden besprechen. Fakt ist, die Nominierung zum Bundeschampionat durch die einzelnen Verbände ist bereits weggefallen. Kein Pferd muss also Landes- und DSP-Championat gehen, um ein Ticket nach Warendorf erhalten zu können. Denkbar wären verschiedene Ansätze, etwa dass man - wie es bereits in Bayern üblich ist - beim Landeschampionat für die Dreijährigen nur ein Finale stattfinden lässt, ohne eine Qualifikation. Man könnte auch sagen, dass die Landeschampionate für die Dreijährigen generell wegfallen in den Mitgliedsverbänden und es nur noch das DSP-Championat gibt.“ Es sind also verschiedene Herangehensweisen zur Umsetzung der neuen LPO denkbar, so Blessing-Maurer.