DERBY Stars von Morgen: Benjamin Werndl und Discover dominieren Einlaufprüfung

Es könnte mal wieder ein Wochenende der Geschwister Werndl werden. Während Jessica von Bredow-Werndl beim Weltcup-Turnier in Basel mit ihrer TSF Dalera BB einmal mehr in eine andere Dimension tanzte, die 90-Prozentmarke knackte und sich einen überlegenen Sieg schnappte, trumpfte ihr Bruder Benjamin Werndl beim AGRAVIS Cup in Münster, genauer gesagt in der Qualifikation zum Finale der Serie DERBY Stars von Morgen auf. Die Serie bietet Nachwuchs-Grand Prix Pferden im Alter von acht bis zwölf Jahren sowie jungen U25-Reitern eine eigene Plattform, um „geschützt“ in den großen Sport reinzuwachsen. Aus der heutigen Intermediaire II ziehen die sechs bestplatzierten Paare in das große Finale ein. Kommen wir wieder zu Benjamin Werndl und seiner Nachwuchshoffnung Discover. Im Vergleich zum Halbfinale in Gut Ising zeigte sich der elfjährige Wallach heute losgelassener und weiter gereift. So überzeugten die beiden mit einer Runde wie aus einem Guss, wobei die ausdrucksvollen Passagen, die diagonal abfußenden ins noch erlaubte vorwärts angelegten Piaffen, die Verstärkungen sowie die toll ins Bergauf gesprungenen Zweierwechsel zu den Highlights der Prüfung zählten. Demgegenüber zeigten sich die eigentlich fehlerfreien Einerwechsel noch in sich leicht schwankenden und der Galoppwechsel nach dem starken Galopp sprang der Wallach im Hinterbein vor. Alles in allem durfte sich Benjamin Werndl mit 73,6 Prozent über den Sieg vor Charlott-Maria Schürrmann mit Ivar (72,7 Prozent) freuen. Die Bedingungen sind also äußerst vielversprechend, dass nach dem Finalsieg von Rudolf Widmann mit Revenant im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr der Titel nach Bayern geht.
Wiederum stark zeigte sich auch Yara Reichert mit ihren sympathischen Hengsten Springbank II und Valverde NRW. Die Amateurin legte im vergangenen Jahr sowieso einen wahrlich kometenhaften Aufstieg aufs Parkett, wobei das Finale DERBY Stars von Morgen nun ein i-Tüpfelchen auf ihre bisherigen Erfolge beschreibt. In der heutigen Intermediaire II konnte ihr „Löwe“, wie sie den zehnjährigen Springbank II liebevoll nennt, mit 72,2 Prozent zum Auftakt der Prüfung stark vorlegen. Zu den Highlights zählten die sicheren Piaffen und Passagen, die ausdrucksvollen Verstärkungen und die top zentrierten Galopppirouetten. Der Übergang in die erste Piaffe zeigte sich abrupt, woraus ein kleiner Taktverlust in der Piaffe resultierte. Auch steht der Hengst in den Einerwechseln noch nicht in optimaler Balance, wodurch sich ein leichtes Schwanken zeigt. Mit dieser wahrlich vielversprechenden Runde setzte sich Springbank II gegen seinen Stallkollegen Valverde NRW (72,2 Prozent) durch, der sich auf Platz vier einreihte und mit einer sehr sicheren Runde zu überzeugen wusste. Ebenso unter den Top10 fand sich Matthias Bouten mit Pramwaldhof’s Bellagio (68,9 Prozent), der auf Platz neun rangierte.
Neben den Dreisterne-Prüfungen wird beim AGRAVIS Cup in Münster auch der Reiternachwuchs gefördert. So haben die Jungen Reiter und Junioren eigene Prüfungen. In der Jungen Reiter S-Dressur freute sich Angelina Sessler mit ihrem Teddy, wie sie ihren Selected liebevoll nennt, über eine weitere S-Platzierung. Sie reihte sich mit 66,5 Prozent auf dem zehnten Platz ein.
Der große Coup gelang aber dem Jungen Reiter Emile Baurand, der im Parcours wahrlich alle hinter sich ließ. Der bayerische Landesmeister sicherte sich im Springen über 1,40 Meter im Sattel seines Erfolgspartners Champ den Sieg. Die beiden überzeugten mit einer bärenstarken Nullrunde, wobei die Uhr bei 54,60 Sekunden stoppte. Das bedeutete der Sieg in der zweiten Abteilung vor Kristin Lange mit Celest (54,64 Sekunden) und Kathrin Müller mit Come I need you (54,89 Sekunden). (msb)