Budapest: Silber für die deutsche Equipe; Bayrische Reiter im Geld
Mit dem zweiten Halbfinale der Longines EEF Series in Budapest erreichte die europäische Nationenpreis-Tour am vergangenen Wochenende einen weiteren Höhepunkt. Die von Longines unterstützte Serie auf CSIO3*-Niveau gilt als Sprungbrett für aufstrebende Springreiter, sowie als Plattform für ambitionierte Teams außerhalb der Top-Division. Bereits Mitte Juni fand das erste Halbfinale im französischen Deauville statt – nun kämpften in Budapest weitere Nationen um den Einzug ins Finale, das im September erstmals im schweizerischen Avenches ausgetragen wird. Dort messen sich die Teams in einem 4*-Nationenpreis. In Deutschland machte die Tour in dieser Saison Station beim traditionsreichen Maimarkt-Turnier in Mannheim, bei dem die deutsche Equipe die goldenen Schleifen mit nach Haus nehmen durfte.

Unter der Leitung von Co-Bundestrainer Ralf Runge war es beim Halbfinale in Budapest nun der Silberrang, den sich die Equipe sicherte. Mit dabei waren neben Janne Friederike Meyer-Zimmermann, Marie Liggers und Alexander Schill auch der aus Bayern angereiste Michael Viehweg, der mit zwei bärenstarken Nullrundem im Sattel von Contario maßgeblich zu dem Erfolg beigetragen hat. Gleich im ersten Umlauf zeigte sich der zwölfjährige Hengst von Contendro I nicht nur mit äußerst feiner Manier, sondern auch flink undd von seinem erfahrenen Reiter sicher vorgestellt. Viehweg hatte bereits in Gorla Minore im Nationenpreis mit einer fehlerfreien Runde zu einem tollen Erfolg beigetragen und auch nun bestätigte er seine Form. Etwas Pech hatten an diesem Tag Alexander Schill und Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Letztere kassierte mit ihrer noch jungen Fuchsstute Tapioca zwei leichte Abwürfe. Die neunjährige Tangelo van de Zuuthoeve-Tochter wächst gerade in diese Aufgaben herein, womit der Sinn der EEF-Serie ideal genutzt wurde. Die acht Strafpunkte sollten damit das Endergebnis der Deutschen bleiben. Für den Baden-Württemberger Alexander Schill war es erst der zweite Nationenpreis, den er bestreiten durfte. Für sein Pferd, Exclusive, war es ein Debüt. Der zehnjährige Zangersheide-Wallach verlor nach einem leichten Fehler am Wasser etwas die Konzentration und musste im weiteren Verlauf des Parcours zwei weitere Fehler in Kauf nehmen. Mit drei von vier Fehlerfreien Runden im zweiten Umlauf blieb es bei den acht Strafpunkten von Meyer-Zimmermann aus der ersten Runde und damit ein souveräner zweiter Rang. Den Sieg im Halbfinale von Budapest sicherte sich Italien, die einzig und allein einen Abwurf aus dem ersten Umlauf in Kauf nehmen mussten. Komplettiert wurde das Podium von den Niederländern. Für die orangene Equipe waren es nach dem ersten Umlauf vier Strafpunkte, im zweiten Umlauf kamen acht Strafpunkte hinzu – Bronze am Ende in der Rangierung.
Starke Runden – viele Schleifen

Doch nicht nur für den Nationenpreis zog es die bayrischen Reiter nach Ungarn. Vor allem für Max Kühner hatte sich die Reise ordentlich gelohnt. Im Sattel seines EIC Quantum Robin V, den er für die große Tour an den Start brachte, verpasste er im ersten Springen nur knapp das Treppchen und sprang mit einer sicher angelegten Runde zu Rang vier. Der niederländische Schimmel aus der Zucht von Familie Greve zeigt sich von den schweren Springen wahrlich unbeeindruckt und sichert sich gleich im nächsten Springen über 1,45 m eine Top Platzierung - diesmal sogar auf dem Podium. Mit einer stilsicheren Runde durchquerten die Beiden nach 67,66 Sekunden die Ziellinie. Den Sieg, den sicherte sich Kristaps Neretnieks, der mit Sir Schmidt eine unschlagbare Zeit von 65,50 Sekunden an den Tag legte. Silber sicherte sich der ungare Tamás Mráz, der die erst achtjährige Conet Obolensky Tochter Cornet Champion-N an den Start brachte. Und auch auf dem vierten Rang sah man ein bayrisches Gesicht. Die Rede ist von Michael Viehweg und seinem zehnjährigen Cyrill. Ebenfalls mit einer fehlerfreien Runde, jedoch nicht mit dem aller letzten Risiko war es der vierte Rang, den sich die Beiden sicherten. Gleichermaßen in die Platzierung sprang Nachwuchstalent Emile Baurand. Im Sattel seines Champ blieb alles liegen und die beiden durften sich über einen phänomenalen achten Rang freuen.