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von Martina Scheibenpflug am Freitag, 04.07.2025 um 11:15

Roggenburg: Nachhaltigkeit als Chance für Vereine

Großes ehrenamtliches Engagement: Tamara Spreng vom PSV Roggenburg / © Privat

Im Rahmen des CHIO Aachen fand auch die offizielle Scheckübergabe des Projekts „100 Schulpferde plus“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung statt. Für den PSV Roggenburg reiste Tamara Spreng an. Die Ärztin kam seinerzeit über die Sportmedizin zum Therapeutischen Reiten, war von 2007 bis 2020 an der Universität Ulm in der Abteilung Sportmedizin tätig und betreute dort die sportmedizinische und kardiologische Ambulanz. Seit Jahren engagiert sie sich auf vielfältige Weise in ihrem Verein. Jüngstes Projekt war ein Nachhaltigkeits-Workshop im PSV Roggenburg.

1. Wie kamen Sie auf die Idee, einen Nachhaltigkeits-Workshop für Vereine zu organisieren?
Die Idee entstand aus der Beobachtung, dass der Begriff Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft oft negativ besetzt ist. Viele Menschen verbinden ihn mit Verzicht – weniger Müll, weniger Konsum, weniger Bequemlichkeit. Dabei sehen wir Nachhaltigkeit nicht als Einschränkung, sondern als Einladung, neue Wege zu entdecken. Wege, wie wir bewusster mit Ressourcen umgehen können – und zwar nicht nur materiell, sondern auch im sozialen, emotionalen und körperlichen Sinne.
Gerade im Vereinsleben bedeutet das: Wie gestalten wir unsere Arbeit so, dass sie langfristig trägt? Wie bleiben wir beweglich, menschlich und verantwortungsvoll? In unserem Workshop ging es deshalb nicht nur um den Sport, sondern auch um die Verbindung mit der Natur, um das gemeinsame Erleben mit dem Tier, um das Anbauen, Bauen, Entstehen lassen. Ein Verein kann ein Raum sein, in dem man durchatmen darf, Kraft tankt und sich selbst als Teil eines großen Ganzen erlebt. 
Ein zentrales Ziel war es, den jungen Teilnehmern Impulse mitzugeben, die sie in ihre eigenen Vereine tragen können – als Multiplikatoren für ein nachhaltigeres, bewussteres und zukunftsorientiertes Miteinander.

2. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Vereine?
Eine der größten Herausforderungen ist heute sicherlich der Verlust der Selbstverständlichkeit von Gemeinschaft. Früher war der Verein für viele ein fester Bestandteil des Lebens – heute konkurriert er mit digitalen Angeboten, Zeitdruck und sich wandelnden Lebensrealitäten.
Besonders in der Arbeit mit Jugendlichen braucht es neue Formen der Ansprache und Beteiligung. Vereine müssen sich öffnen und zeigen, dass sie mehr sind als reine Sportanbieter – sie sind Orte des sozialen Miteinanders, der Wertevermittlung und des persönlichen Wachstums.
Im Pferdesport kommt eine weitere Verantwortung hinzu: die für das Tier. Für uns steht daher nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund, sondern das Miteinander mit dem Pferd. Es geht um Respekt, Achtsamkeit und um das gemeinsame Erleben in der Natur – das alles ist im Grunde gelebte Nachhaltigkeit.

3. An wen können sich Vereine im Landkreis wenden, wenn das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rückt?
Unser wichtigster Tipp: Vernetzung! Im Landkreis gibt es viele kompetente Ansprechpersonen, die ihr Wissen gerne teilen aber auch deutschlandweit haben wir speziell zu Nachhaltigkeitsthemen, wie den Bau unseres Naturlehrpfades oder jetzt für die einen Nachhaltigkeits-Workshop für junge Menschen zu organisieren, viel Unterstützung erfahren.  Wir haben zum Beispiel sowohl mit Dörte Fischer vom Bildungszentrum in Roggenburg als auch mit Silke Dehe (Rheinland), berittener Biologin und Waldpädagogin, zusammengearbeitet, die uns beim Aufbau unseres Naturlehrpfads begleitet haben. 
Für spezielle Themen hatten wir außerdem Experten vor Ort: Doris Kast  (Igelhilfe), Anna Vogeler  (Fledermausschutz Neu Ulm), Stefan Böhm (LBV Günzburg) und jetzt zum Nachhaltigkeits Workshop auch Gäste die eine längere Anfahrt hatten, wie Katrin Heyers (Psychologin und Leiterin der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit im Europäischen Leichtathletik Verband NRW), Emily von Riders for Future (Influencerin, Niedersachsen) und Alexandra Birk (Sonderpädagigin und Beauftragte gegen sexualisierte Gewalt in Bayern). 
 

Martina Scheibenpflug (Redaktion)

Martina Scheibenpflug gehört seit 2020 zum Team von Matthaes Medien. Nach dem Abitur absolvierte Martina Scheibenpflug ein zweijähriges Volontariat bei der Tageszeitung Münchner Merkur, danach schloss sie ihr Studium der Politikwissenschaften, Germanistik und Psychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München ab. Bis zur schweren Klasse war Martina Scheibenpflug erfolgreich im Viereck unterwegs.

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