Waldhauser Hof: Gänsehautmomente in der Dreisterne-Tour
Das Turnierprogramm im Dressurviereck beim Waldhauser Hof ist natürlich mit dem ein oder anderen großen Highlight gespickt, wie beispielsweise am Freitagabend der Grand Prix für Amateure sowie am Samstagabend nicht zu vergessen der Grand Prix Kür. In beiden Prüfungen gaben Schülerinnen von Hausherr Uwe Schwanz den Ton an.
Juliane Nuscheler und Karl Louis einfach top

Juliane Nuscheler und Karl Louis einfach top Besser als sich Juliane Nuscheler und ihr nun 15-jähriger Wallach Karl Louis kennen, kann man sich eigentlich nicht. Die beiden bilden seit Jahren ein wahrlich eingespieltes Team. Diese gemeinsame Routine spielten sie auf dem Waldhauser Hof par excellence aus. Im Amateur-Grand-Prix setzten sie sich mit zwei Prozent Abstand zur Zweitplatzierten, genauer gesagt mit 72,5 Prozent an die Spitze. Highlights bildeten unter anderem die sehr gleichmäßigen Piaffen und Passagen sowie die routinierte Galopptour mit schnurgeraden Serienwechseln. Einzig in den gut zentrierten Galopppirouetten könnte der Wallach noch besser vor dem inneren Bein stehen. Enya Müller, frisch mit dem Doktortitel dekoriert, zeigte sich mit ihrem mittlerweile 18-jährigen Wallach Fats Domino in bestechender Form, oder wie sie es selbst beschrieb: „Lets Fats, Fats 18 Jahre jung und besser denn je drauf“. Der Lohn für eine flüssige Runde waren 70,6 Prozent, womit sie den Baden-Württemberger Dr. Klaus Steisslinger mit Hernandez (69,8 Prozent) und Jutta Borgmann-Reuter mit Sanrico (69,4 Prozent) auf die weiteren Plätze verwiesen.
Die Königin der Waldhauser-Grand Prix Kür

Die Königin der Waldhauser-Grand Prix Kür In Achleiten hatten Anna Magdalena Scheßl und die 13-jährige Württembergerin DSP Dubary Kür-Premiere gefeiert. Auf dem Waldhauser Hof folgte die zweite Grand Prix Kür der beiden, und diese war ein echtes Highlight. Zu den Klängen von König der Löwen punktete das sympathische Paar mit einer frisch nach vorne gerittenen Vorstellung und erneut mit den hoch abfußenden Piaffen und Passagen sowie den gut zentrierten Galopppirouetten. Diese waren auch ein kleiner Knackpunkt, denn hier zeigten die beiden noch nicht den allerhöchsten Schwierigkeitsgrad und präsentierten diese nur einfach. Außerdem gab es zwei kleine Wehmutstropfen: ein kurzes Angaloppieren in der Trabtraversale nach rechts sowie ein kleiner Verhaspler im Übergang von den Zweierwechseln in die Einerwechseln auf gebogener Linie. Die Wiederholung der Einerwechsel klappte ebenfalls nicht ganz reibungslos. So zeigte sich hier in der Hinterhand ein nicht ganz gleichmäßig durchgesprungener Wechsel. Alles in allem sicherten sich die beiden mit 78,4 Prozent den verdienten Sieg und das vor heimischem Publikum. Denn Anna Magdalena Scheßl ist eigentlich Münchnerin und auf dem Waldhauser Hof aufgewachsen. Aus beruflichen Gründen musste sie ins vergangene Jahr nach Heidelberg umziehen und wechselte den Stall. Nach Hause, auf den Waldhauser Hof, kommt sie mit ihrer Dubary dennoch häufig. Die beiden krönten sich mit der Kür zu den „Königinnen der Grand Prix Kür“. Und auch die weiteren Plätze blieben auf dem Waldhauser Hof: Juliane Nuscheler zeigte mit Karl Louis eine Kür, die vor höchsten Schwierigkeiten strotz, und musste sich am Ende mit 77,2 Prozent knapp von Anna Magdalena Scheßl geschlagen geben. Ein versprungener Wechsel beim Einstieg in die Einerwechsel kostete Punkte. Die Wiederholungslinie klappte aber. Ein emotionaler Moment gehörte Svenja Holzmayr mit ihrem selbstausgebildeten Johnson’s. Für den elfjährigen Wallach ist es die erste Saison bei den ganz „Großen“. So stand erst vor wenigen Wochen der erste Grand Prix auf dem Programm. Heute folgte die erste Grand Prix Kür, die die beiden „rockten“. Sie setzten zu Beginn der Prüfung mit 76,8 Prozent eine erste Messlatte. Dabei überzeugten sie mit gleichmäßigen Piaffen und Passagen, wobei sich die Piaffen noch nicht ganz auf der Stelle präsentierten, sowie hervorragend nach vorne springenden Einer- und Zweierwechseln auf gebogener Linie. Johnson’s zeigte sich heute im Genick verbessert. Das Duo vom Hofgut Eicherloh durfte sich verdient über Rang drei freuen. Katrin Burger komplettierte mit Incrivel die Top5 (74,5 Prozent).