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von Claus Schridde am Montag, 25.08.2025 um 07:38

Bundeschampionate Fahren in Moritzburg: Triple für Bayern

Bundeschampion der jungen Fahrpferde: Best in Time PST mit Jessica Wächter, die 2022 schon den Vater Best Buddy zum Titel gesteuert hatte / © Brit Placzek

Bei idealen Witterungsbedingungen startete der Finaltag der Bundeschampionate der Fahrpferde am frühen Sonntag im Gelände. Nie zuvor hatten so viele Zuschauer den Weg in die immer wieder faszinierende Moritzburger Waldkulisse gefunden.

Zunächst ging es um den Champion der sechs- und siebenjährigen Ponys. Dabei hat die bayerische Fahrerin Kathrin Karosser nach dem gestrigen Sieg bei den vier- und  fünfjährigen Fahrponys auch souverän das Starterfeld der älteren Klasse mit ihren Edelbluthaflingern beherrscht. Sowohl in der Qualifikation als auch im Finale fuhr sie einen Doppelsieg für Bayern ein, wobei die Reihenfolge innerhalb der Wertung wechselte. Der Zweitplatzierte der Qualifikation, der Wallach DSP Armaari SCH (v. Armani Ass-Stromer, Z. u. B.: Johann Schmid, Kirchenthumbach) vermochte sich im Finale deutlich zu steigern und holte nsach ener souveränen Vorstellung im Gelände den Titel. Für Kathrin Karosser war das der zehnte Titel bei den Bundeschampionaten und mit der sechsjährigen, ebenfalls in Bayern gezogene Madiva SCH (v. Sonnenkönig Gold-Nakuri-Stromer) aus derselben Zuchtstätte und demselben Mutterstamm wie der Sieger, holte sie die Silbermedaille. Für Madiva SCH war es nicht der erste Auftritt in Moritzburg: Sie hatte 2023 die Edelbluthaflinger-Trophy der Dreijährigen gewonnen und war 2024, pilotiert von Jessica Wächter, Bundeschampionesse der vier- und fünfjährigen Fahrponys.

Der dritte Rang ging an Wolfgang Scholz (Pfarrkirchen/Bay.) mit seinem braunen Hengst Ekholts Dott-Com (Weser-Ems v. D-Power AT-Contus, Z.: Norbert Büscherhoff), der bereits 2023 und 2024 platzierter Finalist gewesen ist. Und der bayerische Fanclub feierte das "Bayern-Triple" mit spontanen Laola-Wellen und vielen blauweißen Flaggen, unterstützt von einem begeisterten Publikum im Moritzburger Stadion. 

Vierte wurde Wiebke Röper (Mastholte/Westf.) mit dem siebenjährigen in Sachsen-Thüringen gezogenen Call Me Magic 3 (v. Cosmopolitan D NRW-Rock Grey Tycoon, Z.: Thomas Bretschneider). Platz fünf belegte Christine Bopp (Manz-Gonsenheim) mit dem hannoverschen Reitponywallach Kleiner Kaiser WR und Sechster wurde der Westfale Dominik Lübbecke (Vorhelm Schäringer Feld) mit dem bayerischen Edelbluthaflinger Sterling. 

Der Sohn folgt dem Vater

Nur drei Bewerber der Rasse Deutsches Reitpferd hatten den Weg nach Moritzburg gefunden, die somit auch automatisch für das Finale qualifiziert waren. Hie fuhr Jessica Wächter (Wiesenhof/Obertshausen) mit Füchsen aus Westfalen und Oldenburg auf die Plätze eins und zwei. Den Sieg holte der pompös aufgemachte vierjährige Westfalenfuchs Best in Time PST (v. Best Buddy-Sir Heinrich-Fidermark-Der Clou-Weinhang-Ducker, Westf. Stamm 215, Z. u. B.: Petra-Sisko Tölle-Juckel), mit dessen Vater Best Buddy Jessica Wächter 2022 das Bundeschampionat der  jüngeren Fahrpferde gewonnen hat und der heute mit Heinrich Brähler siegreich S-Dressuren geht. Für Jessica Wächter war es der insgesamt elfte Titel bei den Bundeschampionaten. 

Ihr zweites Pferd war der Oldenburger Fuchs Franz-Frederick (v. Franziskus-Sir Donnerhall I-Rohdiamant-Feiner Stern-Inschallah AA-Luciano, Oldbg. Stamm 189/Tambella, Z. u. B.: Daniela Schanze) und Dritter wurde Dr. Hans Georg Röper (Anröchte, ZRFV. Mastholte), der den aus familieneigener Zucht stammenden westfälischen Schimmelwallach First Magic 5 (v. First Selection-Frühlingsbote-Royal Diamond-Sao Paulo-Gletscher, Hann. Stamm 824/Sibara) präsentierte.

Im Finale war einerseits das Notenniveau deutlich höher (endlich championatswürdige Bewertungen!) als noch in der Qualifikation, zum anderen war die Reihenfolge umgekehrt zur Qualifikation und so besser nachvollziehbar. Fremdfahrer Karl-Heinz Finkler (Kalbe/Milde-Sachsen-Anhalt), selbst in der Vergangenheit Fahrer mehrerer Bundeschampions, griff denn auch hoch in die Tastatur: In Reihenfolge der Platzierung erhielten die Finalisten die Fremdfahrernoten 9,5 bzw. 8,5 und 8,2. Der O-Ton zum Sieger Best in Time PST: "Ein Pferd, das sich super arbeiten lässt. Er ist gut ans Gebiss herangetreten und behielt immer positive Spannung!"

Sieggewohnte DSP Fenne Lily

Einen Favoritensieg gab es bei den sechs- und siebenjährigen Fahrpferden: Hier gelang Lars Krüger (Drebkau) mit seiner bewährten, siebenjährigen schwarzbraunen Stute DSP Fenne Lily, abstammend von einnstigen Weltmeister der jungen Dressurpferde, Don Martillo (M. v. French Kiss-Dornenkönig-Weltmeyer-Lanthan-Don Carlos-Bento/T., Hann. Stamm 1117/Juliushütte, Z.: Babett Bischoff, Bobritzsch), eine schlichtweg sensationelle Runde im kombinierten Gelände- und Kegelfahren: Das war hohe Fahrkunst in Vollendung! Das Paar hatte 2023 das Bundeschampionat der Vier- und Fünfjährigen gewonnen, war 2024 Vize-Bundeschampion und jüngst Weltmeister der jungen Fahrpferde im ungarischen Kisber. Auch der Sieg in der Qualifikation war eine klare Angelegenheit, wobei die Final-Dressur einige Unebenheiten aufwies (u. a. Widerstand beim Rückwärtsrichten), doch im Geländeteil spielte Lars Krüger sowohl seine Erfahrung aus auch die ganze Klasse seiner Stute voll aus. Das war Gänsehaut-Feeling und der insgesamt sechste Titel für Lars Krüger bei den Bundeschampionaten.

Die Silbermedaille (2024 Bronze) holte die ausgesprochen formschöne, siebenjährige Mecklenburger Rappstute Secret Ruby (v. Secret-Casaretto-Largos-Guam-Infant, Z.: Jörg Bluhm, Korswandt) mit Franziska Wüstenhagen (RV to der Wese). 

Dritter (6,78) wurde der siebenjährige in Bayern gezogene schwarzbraune Wallach Hermann 91 (v. Hochmeister-Fürst Grandios-Linolando-Lagranno-Uriel de St.Lô-Gardeulan II-Artur-Wernitz, Hann. Stamm 894/Winzerlerche, Z.: Hermann Knörl, Weidenberg), der im letzten Jahr an den Leinen von Bettina Winkler Bundeschampion wurde. Nunmehr im Besitz von Alexander Gibson (Elisenau/Brdbg.), wurde er vom Besitzer selbst vorgestellt. Einige Taktstörungen verhinderten eine höhere Rangierung. 

Der vierte Finalist Dr. Hans Georg Röper (Anröchte, ZRFV. Mastholte) zog nach dem ersten Finalteil die aus familieneigener Zucht stammende braune Westfalenstute Quick Step Magic NRW, die 2024 Bundeschampionesse der vier- und fünfjährigen Pferde gewesen ist. Sie  war Zweite der Finalqualifikation, wurde jedoch hinsichtlich der Notenvergabe 2025 eher sparsam behandelt. 

Sechster Titel für Marlen Fallak

Bei den sechs- und siebenjährigen Schweren Warmblütern siegte Marlen Fallak (Nägelsatedt), die mit ihrem selbstgezogenen Vittesko F auf 7,83 kam. Vittesko F ist ein Sohn des Vittaro Thekulies, der seinerzeit mit Marlen Fallak Bundeschampion gewesen ist, und stammt aus einer Elbling-Valerius-Edelfalk-Mutter. Für Marlen Fallak war es der insgesamt fünfte Bundeschampionatsgewinn. An zweiter Stelle rangierte eine weitere bekannte Championatsfahrerin, nämlich Bettina Winkler (Gestüt Bretmühle) mit dem siebenjährigen braunen Wallach Equus Maximus (v. Elgado-Epilog, Z.: Marion Schröder), der bereits im letzten Jahr Bronzemedaillengewinner gewesen ist. Platz drei ging an den Titelverteidiger Lancelo (v. Loriot-Elbcapitän-Excellent-Valerius, Z.: ZG Walter jun. u. Bärbel Matzke, Zerbst), sechsjähriger Moritzburger Landbeschäler, seines Zeichens Sieger der SW-Körung Moritzburg 2021, gewann die SW-Reitpferdeprüfung, war Bundeschampion der Jahre 2023 und 2024, und vor dem Wagen stets präsentiert durch Phil Teifel. Er war der Sieger in der Qualifikation, ging dann aber in der Final-Dressur unkonzentriert, wieherte etliche Male und ließ im Schritt nicht los. Nachkommen der Hengste Vittaro Thekulies und Mylord komplettierten das Finale.

Doppelsieg für Moritzburger Hengste

Bei den vier- und fünfjährigen Schweren Warmblütern - traditionell Höhepunkt und Abschluss der Moritzburger Championate -  gab es insgesamt acht Finalisten, von denen drei allein durch Marlen Fallak präsentiert wurden. Das war zum einen der braune Moritzburger Landbeschäler und Prämienhengst Centurio (v. Casco-Valerius, Z.: Werner Rabe, Deuna), der die Finaqualifikation gewonnen hatte, und zwei Stuten, nämlich die selbstgezogene vierjährige Tesslana (v. Loriot-Valerius) und die fünfjährige Emilia R (v. Ehrenwert-Elbling), die ebenfalls die Zuchtstätte Rabe (Deuna/Thür.) repräsentierte. Das war per se schon einmal eine außergewöhnliche fahrerische Leistung. 

Bundeschampion wurde am Ende der vor wenigen Wochen im ungarischen Kisber frisch gekürte Vize-Weltmeister der jungen Fahrpferde, der im Besitz der sächsischen Gestütsverwaltung stehende Rappe Tito de Saxe (v. Tito Hedegaard-Lombardino, Z.: Ursula Heinemann), den Lars Krüger präsentierte und damit seinen siebten Bundeschampion inszenierte. Fremdfahrer Karl-Heinz Finkler: "Immer auf dem Hinterbein, locker, geschmeidig und aufmerksam: 10,0!"

Die Silber- und auch Bronzemedaille ging jeweils an Marlen Fallak mit Tito de Saxe's Stallkollegen Centurio und Tesslana. Platz vier belegte Lukas Wenderoth  (Panschwitz-Kuckau) mit Luna 2269 (v. Lombard-Veritas, Z.: Florian Gärtner). 

Fünfte wurde Jessica Wächter mit Cooper 279 (v. Capitano-Valerius, Z.: Gottfried Bräuer), gefolgt von Sebastian Stiller (Eichenhof Heitlingen/Niedersachsen), der mit Escopa A (v. Elgado-Elbling, Z.: Steffi u. Holm Agthe, Großheringen) den Siegerhengst der OFAO-Körung in Vechta 2024 angespannt hatte. Rang sieben ging an Marlen Fallaks drittes Pferd Emilia R, und Achter war Eric-Peter Schäfer (Viernheimer Kutschengilde) mit der schwarzbraunen Edda STS (v. Lombard-Einsiedel, Z.: Stephan Seidel). Moritzburg 2025 war wie immer ein Erlebnis. Das bestätigten auch Dr. Klaus Miesner und Markus Scharmann, die an diesem Finalsonntag als Repräsentanten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) den Weg nach Moritzburg gefunden hatten. 

Claus Schridde (Redaktion)

Zuchtexperte, Fachjournalist, Züchter und Pferdemann durch und durch, mit schier unendlichem hippologischem Fachwissen bereichert er jede ZÜCHTERFORUM-Ausgabe, auch als Richter und „Mikrofon-Stimme“ bestens in der Szene bekannt.

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