Rantanplan ist Siegerhengst der Süddeutschen Kaltblutkörung


Die letzten werden die ersten sein. So auch in München-Riem bei der 72. Verbandskörung der Süddeutschen Kaltblüter, die am Samstag, dem 11. Oktober 2025, stattfand. Nach einem langen Tag und der Sichtung von 59 Junghengsten durch die Körkommission holte sich der zuletzt vorgestellte Hengst Rantanplan (v. Rivero – Falkenstein) den Siegertitel. Bereits beim Freilaufen erhielt er vom fachkundigen Publikum Sonderapplaus. Bis zur feierlichen Siegerehrung, bei der die Bayernhymne erklang, mussten die Körkandidaten ein umfangreiches Programm absolvieren. Der Tag begann früh mit der Musterung auf dem harten Boden, gefolgt von der Vorstellung im Dreieck in der Olympia-Reithalle. Dort fand die erste Selektion statt: Nur die 18 Besten durften sich erneut im Freilaufen präsentieren. Nach den anschließenden Schrittringen zog die Körkommission – Zuchtleiter Torsten Große-Freese, Josef Erhart, Vitus Gasteiger, Karl Holl jun. und Matthias Lamecker – ihr Urteil. Die Halle war bei der Verkündung des begehrten Prädikats „gekört“ bis auf den letzten Platz gefüllt. 14 Hengste erhielten dieses Prädikat, worüber der Jubel immer sehr groß war.
Züchter und Besitzer des Siegerhengstes Rantanplan ist Alexander Kneißl aus Fuchstal bei Landsberg am Lech. Ein echter Kerl, bergauf konstruiert mit maximalem Ausdruck, viel Harmonie im Seitenbild und bestens gelagerter Schulter. Die Grundgangarten lobte Torsten Große-Freese als ausgesprochen gut; der Schritt sei gelassen, der Trab effektvoll mit kräftigem Hinterbeinabdruck. Die Jury hätte wohl kurz überlegt, ob man ihm aufgrund der guten Grundgangarten zwei Schärpen verleihen sollte. Bewegungssieger wurde jedoch ein charmanter Rappe (v. Robin – Nobell) aus der Zucht und im Besitz von Marco Birkholz aus dem unterfränkischen Stadtprozelten. „Ausgestattet mit Bewegungen, die begeistern, stets bergauf bei maximalem Raumgewinn im Vorderbein, viel Mechanik und taktsicher aus der Ruhe heraus groß werdend. Hervorzuheben sind das spannungsfreie, große, ruhige Traben sowie der gleichmäßige Schritt“, kommentierte der Zuchtleiter begeistert.
Erster Reservesieger wurde ein Valegro Sohn (MV: Jurano - Seeg) aus der Zucht von Alfons Ingerl, Oberschneiding. Besitzer des Dunkelfuchses sind Hilde und Markus Glonecker-Müller. „Sein Auftritt und sein Seitenbild entsprechen dem, was man sich von einem Süddeutschen Kaltblut wünscht“, lobte der Zuchtleiter. Bei Josef Steinle in Dießen erblickte der zweite Reservesieger das Licht der Welt – erneut ein Dunkelfuchs (v. Veroneser – Volvo), vorgestellt von Josef Kotz jun. aus Schwangau. Ein maskuliner Typ mit guter Oberlinie auf einem korrekten Fundament. Florian Schelle, erster Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter, zeigte sich nach der gelungenen Veranstaltung hochzufrieden: „Da geht einem das Herz auf, wenn man die tollen Pferde sieht, die alle gut präsentiert sind. Wir sind froh, dass wir die Körung nun wieder mit der Erlaubnis der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Anfang Oktober durchführen dürfen. Das passt einfach besser in den Zeitplan der Hengsthalter, die oftmals keine Halle haben und die Hengste draußen vorbereiten.“
Auf zur Bayernschau
Am kommenden Wochenende steht bereits die nächste Zuchtveranstaltung an: Vom 17. bis 18. Oktober findet in München-Riem die Bayernschau statt, bei der Süddeutsche Kaltblüter, Haflinger und Warmblüter prämiert werden. Circa 170 Pferde sind gemeldet. Laut Florina Schelle ist die Bayernschau die Olympiade der Zucht.
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie unter folgendem Link:
https://www.bayerns-pferde.de/content/uploads/2025/10/Ergebnisliste-SDK-Koerung-2025.pdf