Stuttgart: Baron krönt sich im Finale des iWEST Dressur Cups
Es kam wie zu erwarten, und das gleich in mehreren Hinsichten: Jana Lang und Baron wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, die B-Note spielte eine entscheidende Rolle, und es zeigte sich ein bestechendes Niveau. Das Finale des iWEST Dressur Cups ist entschieden.
Bei der letzten, übrigens perfekten Grußaufstellung von Jana Lang und ihrem 19-jährigen Baron hatte wohl nicht nur die Reiterin selbst Gänsehaut. Die finale Intermediaire I Kür der beiden war einfach schön. Im Vergleich zur Einlaufprüfung, die beide bereits für sich entschieden hatten, zeigte sich Baron heute im Genick noch losgelassener sowie im Gesamten noch dynamischer. So bestachen die beiden mit einer fließenden Trabtour, toll ins Bergauf gesprungenen Serienwechseln auf gebogener Linie sowie bestens zentrierten Galopppirouetten. Doch dem war nicht genug: Neben der technischen Ausführung überzeugte das Erfolgsduo auch in der B-Note. So zeigten sich mal andere Linien, wie beispielsweise aus der Verstärkung top kreuzende Trabtraversalen oder die Kombination starker Schritt, Galopppirouette und versammelter Schritt, die natürlich ebenso gut gelang. Der Lohn: 77,4 Prozent und der überlegene Sieg. „Ich bin so dankbar, dass Baron mit seinen 19 Jahren noch so einen tollen Job macht und so Spaß daran hat. Das ist für mich einfach das größte Geschenk“, freute sich die 22-jährige Bayerin. Neun Medaillen bei Europameisterschaften und nun der Sieg im iWEST Dressur Cup, schöner könnte man eine Erfolgsgeschichte nicht schreiben. Und genau diese Geschichte passt auch zum iWEST Dressur Cup. Jungen Talenten mit erfahrenen Lehrmeistern oder auch jungen Dressurpferden eine besondere Bühne bieten, ein Konzept, das seit Jahren aufgeht, auch in diesem Jahr. Während Baron als echter Routinier anzusehen ist, zeigte sich auf Platz zwei ein wahrlich vielversprechendes Nachwuchspferd, das einmal mehr bestens von Moritz Treffinger vorgestellt wurde. Der zehnjährige Wallach möchte weg vom Boden. Diese Bewegungsdynamik kann er noch nicht durchgehend gleichmäßig durchhalten, dennoch spickelte ein enormes Potenzial hindurch. So punkteten die beiden mit toll kreuzenden Trabtraversalen und guten Verstärkungen. Die Galopppirouetten gelangen noch nicht top zentriert, und die fliegenden Galoppwechsel sprang der Wallach teilweise noch mit hoher Kruppe, eben alles mit noch ein wenig jugendlichem Touch. Der gebürtige Baden-Württemberger verwies mit 75,2 Prozent die Bayerin Romina Nieberle mit Free Willy (74,2 Prozent) auf Platz drei. Die Dressurausbilderin bestach mit ihrem großrahmigen Fuchswallach einmal mehr in puncto Präzision, Harmonie und Leichtigkeit. Absolutes Highlight bildeten die Galopppirouetten mit optimaler Lastaufnahme und die schnurgeraden Serienwechsel. Die Plätze vier und fünf gingen an Tina von Briel mit Tallahassee (73,9 Prozent) und Kristina Olson mit FBW Dory’s Dream (72,6 Prozent). Erstere zeigte sich in bestechender Form, ein Umspringen in einer Galopppirouette kostete jedoch wertvolle Punkte.
Auf geht’s ins Jubiläum
Die Erfolgsgeschichte des iWEST Dressur Cups setzt sich auf jeden Fall im nächsten Jahr erfreulicherweise fort, wobei es einen Wechsel in den Stationen geben wird. Der Cup-Auftakt erfolgt in Karlsfeld (Bayern), darauf folgen die Winterlingen Winners, das Gestüt Birkhof, Gut Ising und Waghäusel-Wiesental. Das i-Tüpfelchen bildet dann wieder das große Finale in Stuttgart! Übrigens wird es eine ganz besondere Saison: Der Cup findet zum 25. Mal statt. „Wir werden uns für dieses Jubiläum etwas Besonderes einfallen lassen“, versprach Holger Schulze, sportlicher Koordinator des Cups.