Frankfurt: Isabell Werth gewinnt Grand Prix. Sönke Rothenberger siegreich in Louisdor-Einlaufprüfung

Isabell Werth gewinnt den Grand Prix unter erschwerten Bedingungen. Jessica von Bredow-Werndl wird mit Ferdinand BB Siebte.Feuerwerkgetöse, dann der Ausfall der Hintergrundmusik und schließlich Stille – Isabell Werth hatte als vorletzte Starterin mit ihrem Emilio im Grand Prix in der Frankfurter Festhalle deutlich erschwerte Bedingungen. Gleich zu Beginn ihrer Prüfung war lautes Knallen und Knattern zu hören, die 53-Jährige hielt irritiert an. Nach wenigen Minuten war wieder Ruhe und sie konnte ihre Prüfung fortsetzen. Und wer, wenn nicht Isabell Werth kann dies mit einer absoluten Coolness durchziehen. Noch dazu mit dem 16-jährigen Emilio, der bekanntermaßen nicht gerade ein entspanntes Gemüt hat. Doch das Paar brillierte unter dieser Herausforderung und holte sich den Sieg in der Prüfung mit 74,631 Prozent. Auf Platz zwei kam Patrik Kittel mit seiner zehnjährigen Westfälin Forever Young, die sehr engagiert bei der Sache war. Auch dieses Paar musste die Prüfung ohne Hintergrundmusik absolvieren. Schwierig insofern, da die Pferde jedes Geräusch in der Halle dann umso mehr wahrnehmen können. Die Stute ist mit viel Go ausgestattet und hat großes Talent für Passage und Piaffe. Dabei stets mit sehr aktivem Hinterbein, es fällt ihr nur ab und zu noch schwer, sich voll und ganz ausbalanciert zu tragen. 73,630 Prozent erhielt das Paar. Dritter wurde Turnierleiter Matthias Alexander Rath mit seinem Nachwuchspferd, dem neunjährigen Hannoveraner Destacado (72,870 Prozent). Auch dieser Youngster zeigte sich wieder sehr motiviert, weshalb ihn sein Reiter als „kleinen Streber“ bezeichnet. Viel Raumgriff in den Trabverstärkungen, die Piaffe noch etwas in den Boden, die Passage schon ausbalancierter. Rang vier ging an Dorothee Schneider mit ihrem 14-jährigen Hannoveraner Faustus (72,065 Prozent) vor Juliane Brunkhorst und Evelyn Eger. Jessica von Bredow-Werndl wurde mit ihrem Ferdinand BB Siebte. Der 13-jährige Hannoveraner v. Florencio 2 zeigte sich schon etwas gelassener als kürzlich in der Schleyer-Halle in Stuttgart. Dennoch war er zeitweise festgehalten, was sich vor allem in ungleichen Tritten in der Piaffe widerspiegelte. Die Passage dafür ausdrucksstark, auch der Übergang nach der ersten Trabverstärkung in die Passage gelang optimal.
In der Einlaufprüfung zum Louisdor-Finale siegte Sönke Rothenberger mit fast fünf Prozentpunkten Vorsprung mit 79,553 Prozent mit seinem achtjährigen Dänen Fendi, dem jüngsten Pferd im Starterfeld. Der Franklin-Sohn überzeugt mit sehr viel Ausstrahlung, überaus eifrig und fleißig mit aktiver Hinterhand und dabei locker über den Rücken schwingend. Frederic Wandres wurde Zweiter im Sattel des neunjährigen Hannoveraners Harrods (74,914 Prozent). Platz drei erreichte Ann-Kathrin Lindner mit ihrem zehnjährigen Württemberger FBW Lord of Dance mit einer sehr harmonischen Vorstellung. (73,127 Prozent). Der Lingh-Sohn präsentierte sich leichtfüßig und aufmerksam mit ganz feiner Verbindung zu seiner Reiterin. Svenja Kämper-Meyer wurde Vierte vor Ralf Kornprobst und Rudolf Widmann. Ralf Kornprobst und sein zehnjähriger Imperio-Sohn Cayenne präsentierten sich sehr sicher und selbstbewusst. Mutig angelegte Galopppirouetten auf kleinem Kreis, flüssig gesprungene Wechsel und gut kreuzende Traversalen ergaben schließlich 71,851 Prozent. Rudolf Widmann und sein zehnjähriger Revenant v. Rock Forever zeigten eine schöne Einlaufprüfung mit Höhepunkten in der Trabtour. Die fliegenden Wechsel bergauf, leider kostete ein vergessener Wechsel in der Galoppverstärkung Punkte. Insgesamt wurden es 71,574 Prozent. (mj)