(BP+) LPO-Themenwoche: Mehr Möglichkeiten für Vielseitigkeitsnachwuchs
Im internationalen Bereich ist sie bereits seit 2004 Geschichte und auch national wurde die traditionelle „Große Vielseitigkeitsprüfung“ mit Rennbahn und Wegestrecken seither nicht mehr angeboten. Im Zuge der neuen LPO 2024 wurde diese Prüfungsform nun auch formal und wenig überraschend aus dem nationalen Regelwerk gestrichen. Eine wesentliche Neuerung ist hingegen die Unterscheidung in L* und L**-Vielseitigkeitsprüfungen, die eine noch deutlichere Differenzierung auf diesem Niveau ermöglicht. Ein absolutes Novum im Turnierkalender der Vielseitigkeitsreiter werden künftig Geländepferdeprüfungen der Klasse E sein, die, analog zum Springen, Reitern aller Leistungsklassen die Gelegenheit geben sollen, ihre vier- bis sechsjährigen Nachwuchspferde an die Aufgaben im Gelände heranzuführen. Youngster mit mehr Erfahrung dürfen in Zukunft auch mit mehrfachen Erfolgen aus dem Vorjahr weiter in Geländepferdeprüfungen an den Start gehen, da das entsprechende Handicap der Vorerfolge wegfällt. Eine Anpassung an das internationale Regelwerk erfolgte in der LPO 2024 im Hinblick auf die Berechnung der Punkte ab Klasse L. Dort wurde der Koeffizient bei der Umrechnung des Dressurergebnisses in Minuspunkte abgeschafft. Zur Errechnung der Strafpunkte werden die erreichten Prozentpunkte von 100 abgezogen und auf eine Dezimalstelle gerundet. In den Klassen E und A wird hingegen weiterhin mit 1,5 multipliziert, um den höheren Stellenwert der Dressur als Grundlage der Ausbildung zu erhalten. In der Teilprüfung Springen gibt es ab 2024 nur noch 0,4 statt 1 Strafpunkt pro angefangene Sekunde für das Überschreiten der erlaubten Zeit. (wentsch)

Wir haben mit Experten über die Neuerungen gesprochen.
Bruno Six (Richter)
„Ich schätze es grundsätzlich sehr, dass eine Entschlackung des Regelwerks vorgenommen wurde. Außerdem begrüße ich disziplinunabhängig alle Änderungen, die den Stress aus jungen Pferden nehmen. Deshalb finde ich es auch im Bereich der Vielseitigkeit begrüßenswert, dass das Handicap der Vorerfolge in Geländepferdeprüfungen wegfällt. Auch die Öffnung für Geländepferdeprüfungen der Klasse E ist eine positive Entwicklung für die jungen Pferde. Ich weiß nicht, ob man eine Differenzierung zwischen L* und L** wirklich braucht, aber der Trend geht eben in diese Richtung und es wird stark davon abhängen, was die Parcoursbauer daraus machen. Der Wegfall des Koeffizienten war meiner Ansicht nach überfällig und vereinfacht vieles. Auch die Neuerung, dass nur noch 0,4 Strafpunkte pro angefangene Sekunde für das Überschreiten der erlaubten Zeit im Springen vergeben werden, ist sinnvoll und vermeidet voraussichtlich den ein oder anderen zu rasanten Ritt. Bei der Differenzierung zwischen Amateuren und Profis hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht, aber im Großen und Ganzen ist es eine sehr gelungene Überarbeitung der LPO. Sowohl für Reiter als auch für Veranstalter sollte ein Regelwerk nicht zu straff sein.“
Bernd Knorr (Landestrainer Jugend Bayern)
„Eigentlich ist die Einführung von Geländepferdeprüfungen der Klasse E positiv für den Einstieg junger Pferde in den Turniersport. Problematisch könnte es aber sein, dass sich so auch zu viele unerfahrenere Reiter mit unteren Leistungsklassen dazu berufen fühlen, ihre Pferde dort bereits vorzustellen. Das könnte im Hinblick auf die Ausbildung auch in die falsche Richtung gehen. Es wird interessant sein, wie sich das vor diesem Hintergrund entwickelt. Die Differenzierung zwischen L* und L** ist meiner Ansicht nach ein kleiner Zwischenschritt zwischen L national und L international und wir müssen vor allem die Starterzahlen der einzelnen Prüfungen im Auge behalten. Die gleichen Reiter verteilen sich eventuell auf mehr Veranstaltungen.“

Wir haben mit Experten über die Neuerungen gesprochen.
Bruno Six (Richter)
„Ich schätze es grundsätzlich sehr, dass eine Entschlackung des Regelwerks vorgenommen wurde. Außerdem begrüße ich disziplinunabhängig alle Änderungen, die den Stress aus jungen Pferden nehmen. Deshalb finde ich es auch im Bereich der Vielseitigkeit begrüßenswert, dass das Handicap der Vorerfolge in Geländepferdeprüfungen wegfällt. Auch die Öffnung für Geländepferdeprüfungen der Klasse E ist eine positive Entwicklung für die jungen Pferde. Ich weiß nicht, ob man eine Differenzierung zwischen L* und L** wirklich braucht, aber der Trend geht eben in diese Richtung und es wird stark davon abhängen, was die Parcoursbauer daraus machen. Der Wegfall des Koeffizienten war meiner Ansicht nach überfällig und vereinfacht vieles. Auch die Neuerung, dass nur noch 0,4 Strafpunkte pro angefangene Sekunde für das Überschreiten der erlaubten Zeit im Springen vergeben werden, ist sinnvoll und vermeidet voraussichtlich den ein oder anderen zu rasanten Ritt. Bei der Differenzierung zwischen Amateuren und Profis hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht, aber im Großen und Ganzen ist es eine sehr gelungene Überarbeitung der LPO. Sowohl für Reiter als auch für Veranstalter sollte ein Regelwerk nicht zu straff sein.“
Bernd Knorr (Landestrainer Jugend Bayern)
„Eigentlich ist die Einführung von Geländepferdeprüfungen der Klasse E positiv für den Einstieg junger Pferde in den Turniersport. Problematisch könnte es aber sein, dass sich so auch zu viele unerfahrenere Reiter mit unteren Leistungsklassen dazu berufen fühlen, ihre Pferde dort bereits vorzustellen. Das könnte im Hinblick auf die Ausbildung auch in die falsche Richtung gehen. Es wird interessant sein, wie sich das vor diesem Hintergrund entwickelt. Die Differenzierung zwischen L* und L** ist meiner Ansicht nach ein kleiner Zwischenschritt zwischen L national und L international und wir müssen vor allem die Starterzahlen der einzelnen Prüfungen im Auge behalten. Die gleichen Reiter verteilen sich eventuell auf mehr Veranstaltungen.“
Wir haben mit Experten über die Neuerungen gesprochen.
Bruno Six (Richter)
„Ich schätze es grundsätzlich sehr, dass eine Entschlackung des Regelwerks vorgenommen wurde. Außerdem begrüße ich disziplinunabhängig alle Änderungen, die den Stress aus jungen Pferden nehmen. Deshalb finde ich es auch im Bereich der Vielseitigkeit begrüßenswert, dass das Handicap der Vorerfolge in Geländepferdeprüfungen wegfällt. Auch die Öffnung für Geländepferdeprüfungen der Klasse E ist eine positive Entwicklung für die jungen Pferde. Ich weiß nicht, ob man eine Differenzierung zwischen L* und L** wirklich braucht, aber der Trend geht eben in diese Richtung und es wird stark davon abhängen, was die Parcoursbauer daraus machen. Der Wegfall des Koeffizienten war meiner Ansicht nach überfällig und vereinfacht vieles. Auch die Neuerung, dass nur noch 0,4 Strafpunkte pro angefangene Sekunde für das Überschreiten der erlaubten Zeit im Springen vergeben werden, ist sinnvoll und vermeidet voraussichtlich den ein oder anderen zu rasanten Ritt. Bei der Differenzierung zwischen Amateuren und Profis hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht, aber im Großen und Ganzen ist es eine sehr gelungene Überarbeitung der LPO. Sowohl für Reiter als auch für Veranstalter sollte ein Regelwerk nicht zu straff sein.“
Bernd Knorr (Landestrainer Jugend Bayern)
„Eigentlich ist die Einführung von Geländepferdeprüfungen der Klasse E positiv für den Einstieg junger Pferde in den Turniersport. Problematisch könnte es aber sein, dass sich so auch zu viele unerfahrenere Reiter mit unteren Leistungsklassen dazu berufen fühlen, ihre Pferde dort bereits vorzustellen. Das könnte im Hinblick auf die Ausbildung auch in die falsche Richtung gehen. Es wird interessant sein, wie sich das vor diesem Hintergrund entwickelt. Die Differenzierung zwischen L* und L** ist meiner Ansicht nach ein kleiner Zwischenschritt zwischen L national und L international und wir müssen vor allem die Starterzahlen der einzelnen Prüfungen im Auge behalten. Die gleichen Reiter verteilen sich eventuell auf mehr Veranstaltungen.“