CHI Basel: Raphael Netz und Jessica Neuhauser in Grand Prix der Weltcup-Tour stark

Das CHI Basel nimmt weiter an Fahrt auf und besonders die bayerischen Dressurreiter wollen es an diesem Wochenende wohl so richtig wissen. Im Dressurviereck wurde es im Grand Prix der Weltcup-Tour am Freitagnachmittag wahrlich spannend. Selten zeigte sich in den vergangenen Monaten eine Qualifikation so stark besetzt, wie es in diesem Jahr beim CHI Basel der Fall ist. Schlussendlich gab aber die Dressurqueen höchstpersönlich den Ton an. Isabell Werth brillierte im Sattel ihres 15-jährigen Wallachs DSP Quantaz mit einer technisch sehr sicheren Runde, wobei die Highlights unter anderem in den weitkreuzenden Trabtraversalen, den gut ausgehaltenen und gleichmäßigen Passagen, dem mit viel Risiko gerittenen starken Galopp und den gut zentrierten Galopppirouetten lagen. Abstriche mussten in der Schritttour gemacht werden, wo DSP Quantaz nicht zu einem taktsicheren Schreiten fand. Mit 76,2 Prozent verwies das Erfolgsduo die Norwegerin Isabel Freese mit Total Hope OLD auf Rang zwei (75 Prozent). Freese zählt zu den absoluten Aufsteigern der letzten Wochen und hatte vor allem zum Jahresende bei der Weltcup-Qualifikation in London für Aufsehen gesorgt, als sie sich vor Weltmeister Glamourdale den Sieg im Grand Prix geschnappt hatte. Auch in Basel knüpften die beiden an diese bärenstarke Form an und überzeugten mit einer sehr leichtfüßigen und gleichmäßigen Trabtour. Auch die Serienwechsel gelangen toll nach vorne gesprungen und wie am Schnürchen gezogen. Teuer wurde es im Schritt und in der ersten Galopppirouette. Auch im Schritt zeigte er sich nicht ganz taktsicher. In der ersten Galopppirouette sprang Total Hope hinten einmal kurz um. Die zweite Galopppirouette gelang dann wiederum auf kleinstem Kreise. Alles in allem durfte sich die sympathische Norwegerin über 75 Prozent freuen. Frederic Wandres komplettierte mit Bluetooth OLD das Podes (74,5 Prozent). Es war der erste Start nach den Olympischen Spielen für den 15-jährigen Wallach. Bluetooth strotzte nur so vor Motivation und Dynamik, wodurch sich hier und da ein paar teure Kleinigkeiten einschlichen. Beispielsweise schlich sich in einer Trabverstörkung ein Taktfehler ein und die Einerwechsel gelangen noch nicht ganz gelassen durchgesprungen. Pauline Basquin mit Sertorius (73 Prozent) und Raphael Netz mit Great Escape Camelot (73 Prozent) komplettierten die Top5. Letzterer zeigte sich mit einem Great Escape Camelot noch einmal verbessert. So gelangen die Piaff-Passage-Touren heute super gleichmäßig abfußend. Auch im Galopp überzeugte der 14-jährige Wallach in den Serienwechsel-Touren mit mehr Gelassenheit und Balance als es zuletzt noch der Fall war. Auch Jessica Neuhauser gelang im neuen Jahr ein starker Weltcup-Auftakt. Nachdem sie vergangenen Sommer das Erfolgspferd Rockson ihres Lebensgefährten Uwe Schwanz übernommen hatte, sorgten die beiden ziemlich schnell für großes Aufsehen. Nach etlichen starken Siegen auf nationalen Parkett folgten die ersten internationalen Starts und auch die Berufung in den Schweizer Kader. Beim CHI Basel mussten die beiden heute als erstes Starterpaar vorlegen und das taten sie. Zu Beginn zeigte sich Rockson noch etwas beeindruckt von der besonderen Atmosphäre, kam dann aber immer besser in die Prüfung und überzeugte vor allem in der Galopptour. Mit 69 Prozent wurde es schlussendlich Rang zehn.