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von Mona-Sophie Wieland am Sonntag, 06.04.2025 um 01:16

Basel: Ein Favoritensieg im Weltcup-Finale der Dressurreiter und ein kleiner Wehmutstropfen

Charlotte Fry sicherte sich mit Glamourdale in überlegener Art und Weise den Sieg im 38. Weltcup Finale der Dressurreiter. / © Lafrentz

Am Samstagabend, zur besten Uhrzeit und vor vollen Zuschauerrängen war es soweit, das langersehnte Weltcup Finale der Dressurreiter fand in der besonderen Kulisse der St. Jakobshalle von Basel statt. Schlussendlich wurde die Britin Charlotte Fry im Sattel von Glamourdale ihrer Favoritenrolle gerecht.

„Ich bin sehr dankbar. So etwas erlebt man nicht alle Tage. Der Sieg ist etwas ganz Besonderes“, freute sich Charlotte Fry und fügte hinzu: „Gestern war Glammy von der Atmosphäre noch ziemlich beeindruckt, aber heute kannte er seinen Job und ich hatte das Gefühl, dass er es genauso wie ich genossen hat. Der heutige Sieg ist ein Teamerfolg“. Die Weltmeister waren in diesem Jahr erstmals bei einem Weltcup-Finale am Start und zählten von Anfang an als die größten Favoriten. Doch dieser Rolle muss man erst einmal gewachsen sein. Charlotte Fry hatte mit ihren Beschreibungen des ersten Tages wahrlich recht. Im Grand Prix wirkte der Hengst teilweise nicht so im Fluss wie man es sonst von ihm kannte. In der finalen Grand Prix Kür zeigte er sich wieder in gewohnter Form oder wie es seine Reiterin beschreibt „als echter Showman“. Die absoluten Highlights bleiben die Verstärkungen in Trab und Galopp, die weit kreuzenden Trabtraversalen und die weit nach vorne gesprungenen Zweierwechsel. Demgegenüber könnte der KWPN-Hengst in den Pirouetten teilweise noch flinker Durchspringen und auch die Piaffen zeigten sich in der Kür erneut nicht immer im perfekten Gleichmaß. Dennoch war das Meckern auf wahrlich hohem Niveau. So befand sich das Erfolgsduo wenig überraschend fast schon in einer eigenen Liga, wobei sie sich mit 88,1 Prozent verdient über den Sieg freuen durfte.

Klassenziel erreicht

38. Weltcup-Finale, zum 26. Mal mit Isabell Werth und der 16. Podestplatz für Isabell Werth in einem Weltcup-Finale – das ist wahrlich eine beeindruckende Bilanz oder wie es die Dressurqueen trocken beschreibt: „In Deutschland würde man sagen, Klassenziel erreicht“. Denn schon vor dem Finale hatte Isabell Werth einen Platz auf dem Podest als klares Ziel für das diesjährige Weltcup-Finale definiert. Dabei erging es DSP Quantaz ähnlich wie Glamourdale. Auch der nun 15-jährige Wallach hatte gestern noch mit der Atmosphäre zu kämpfen. „Die ersten zwei Tage hier waren für ihn nicht einfach. Er war sehr schreckhaft und abgelenkt. Im Grand Prix war das dann schon besser und dennoch musste ich mit dosiertem Risiko reiten. Heute bin ich sehr zufrieden. Quantaz hat sich auf mich konzentriert. Besonders erfreut hat mich die Piaff-Passage-Tour“, resümierte Isabell Werth. Die beiden punkteten in ihrem dritten gemeinsamen Finale mit einer mit etlichen Schwierigkeiten gespickten Kür, wobei die fehlerfreien Einer- und Zweierwechsel auf gebogener Linie hervorzuheben sind. Hinzu kamen gleichmäßige Piaffen und Passagen. Demgegenüber gingen im nicht taktsicheren Schritt Punkte verloren. Auch zeigten sich die Trabverstärkungen in der Vorhand nicht immer gleichmäßig abfußend. Mit 84,3 Prozent avancierten Isabell Werth und DSP Quantaz verdient zum besten deutschen Paar. Auch auf Rang drei änderte sich im Vergleich zum Grand Prix nichts. Isabel Freese und Total Hope OLD durften sich über ein gelungenes Finaldebüt freuen und reihten sich mit 81,8 Prozent auf Rang drei ein. „Ich bin überglücklich. Ein Podestplatz ist mehr als ich jemals erwartet hätte. Ich hatte mit einer Top5-Platzierung geliebäugelt, das ist nun wirklich überwältigend“, freute sich die Norwegerin. Auch dieses Paar fand sich in der Grand Prix Kür in der St. Jakobshalle oder besser gesagt in der besonderen Basler Atmosphäre besser zurecht. Nachdem sie sich gestern nach einem nervösen Start in der Prüfung „hocharbeiten“ mussten, präsentierten sich die beiden in der Grand Prix Kür von Anfang bis Ende mit höchster Selbstsicherheit. „Heute hat einfach alles gepasst. Ich konnte den Ritt genießen“, erläuterte Isabel Freese. Ordentlich Punkte gab es vor allem in den aktiv abfußenden Piaffen und Passagen, den Galopppirouetten mit hoher Lastaufnahme und den sicheren Serienwechseln. Der Schritt zeigte sich nicht taktsicher. Auch hätte sich der 13-jährige Hengst teilweise im Ganaschenwinkel noch mehr öffnen können. Die Top5 wurde durch den Franzosen Corentin Pottier mit Gotilas du Feuillard (80,4 Prozent) und Titelverteidiger Patrik Kittel mit Forever Young (80,1 Prozent) komplettiert. Ersterer ist wahrlich einer der Überraschungen der Finaltage in Basel und so freute sich der Franzose berechtigter Weise riesig über seine Leistung. Auch Patrik Kittel durfte Jubeln. Er hatte einmal mehr gezeigt, dass er ein wahrer Kürspezialist ist und lieferte eine harmonische sowie fehlerfreie Kür.

Harmonie pur

Die deutsche Bundestrainerin Monica Theodorescu hatte aber nicht nur wegen Isabell Werth Grund zum Jubeln. Nein, auch die beiden weiteren deutschen Finalistinnen lieferten ab und wuchsen wahrlich über sich hinaus. Allen voran gilt das für Bianca Nowag-Aulenbrock, die mit ihrer Florine OLD vor allem in einer Eigenschaft voll und ganz zu überzeugen wusste, nämlich in puncto Harmonie und Losgelassenheit. Immer bei bestem Seitenbild punkteten sich die beiden durch die Kür (78,9 Prozent). Ja, die 13-jährige Stute besitzt nicht die stärksten Piaffen und auch schlich sich in der Kür im Übergang von den Zweiern in die Einerwechsel ein in der Hinterhand gleichzeitig gesprungener Wechsel ein. Dennoch ist es schön, dass am Ende Harmonie und Losgelassenheit doch in gewissermaßen belohnt werden! Einen harmonischen Auftritt gelang auch Carina Scholz mit ihrer Soirée d’Amour, wenn auch die beiden in der finalen Kür nicht vom letzten Quäntchen Glück begleitet wurden. So kosteten ein paar Fehler wertvolle Punkte, gar die Top10-Platzierung. Dennoch wurde es ein guter elfter Platz (75,4 Prozent). Apropos Harmonie und Fehler: Aus süddeutscher Sicht schlug sich die Bayerin Jessica Neuhauser, die international für die Schweiz startet, mehr als tapfer. Schlussendlich wurde es für sie ein toller 13. Platz (74,4 Prozent), wobei Fehler in den Zweierwechseln wertvolle Punkte kosteten.

Kleiner Wehmutstropfen

Topsport und … ja, das diesjährige Weltcup-Finale hatte auch seine gewissen Schattenseiten. So hatten manche Pferde doch zu sehr mit der beeindruckenden Atmosphäre zu kämpfen, was teilweise zu unharmonischen Bildern führte. Genau diese Bilder, die der Dressursport im Moment nicht benötigt. Besonders der 13-Wallach Helix zeigte sich unter dem Sattel der US-Amerikanerin Adrienne Lyle nicht losgelassen, gar durchgehend in zu enger Halsung. Schlussendlich gab es für die Vorstellung, die mit so einigen technischen Fehlern bestückt war, 71,2 Prozent. Vom Publikum gab es für dieses Ergebnis Pfiffe.

Mona-Sophie Wieland (Redaktionsleitung)

Absolventin des Master-Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement, unsere Expertin für online und Social Media. Ihr Herz schlägt für Ausbildungs- und Turniersportthemen. Selbst bis zur Klasse S erfolgreich. Seit 2023 agiert sie als Redaktionsleitung.

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