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von Martina Scheibenpflug am Sonntag, 20.07.2025 um 21:09

Sommer, Sonne, Siegerschleifen: Bayerns Meisterszene im Springparcours ist weiblich

Auf Goldkurs: Tabea Markgraf und Camila Cabello / © Dill

Das war Werbung pur für den Pferdesport: Bei den Bayerischen Meisterschaften der Dressur- und Springreiter sowie der Voltigierer und der Parareiter im Viereck und im Parcours trafen sich auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem die besten Sportler, um mit ihren vierbeinigen Kameraden um Gold, Silber und Bronze zu kämpfen.

Als Tabea Markgraf am späten Sonntagnachmittag im zweiten Umlauf der dritten und letzten Wertungsprüfung der Reiter, also der Altersklasse Ü22, mit ihrer Westfalenstute Camila Cabello über die bunten Stangen des S**-Springens über 145cm fegte, war die Spannung beinahe mit Händen zu greifen. Vor vollen Zuschauerrängen – auch zahlreiche der bereits erfolgreich gestarteten Dressurspezialisten waren angesichts der bevorstehenden Meisterehrung zum Hufeisenplatz gekommen -, schaffte die junge Amazone des RV Karlsfeld als Einzige das Kunststück, die Meisterschaften mit absolut weißer Weste, sprich vier Nullrunden, zu beenden. Die Goldmedaille war ihr sicher, umso beeindruckender, als die junge Frau, die im Oktober 22 Jahre alt wird, ihr erstes Jahr bei den „Alten“ bestreitet und dann auch gleich noch in der gemischten Konkurrenz angetreten ist. Zweitplatziert in der Gesamtwertung wurde Mandy Beger aus Landshut, die früher unter ihrem Mädchennamen Goosen international erfolgreich startete und diesmal mit der neunjährigen Stute Starlet triumphierte. Die Bronzemedaille holte sich Edwin Schmuck, Ausbilder beim RFZV Babenhausen mit Caracho.
 

Neue Meister der Damen: Ann-Sophie Seidl und Chanel / © Dill

Auch bei den Damen im Springsattel gab es einen Achtungserfolg für eine junge Reiterin des Hallertauer RFV Rohr, die noch nicht lange zum „alten Eisen“ zählt. Ann-Sophie Seidl, die 2018 zum Deutschen Jugendmeistertitel galoppierte, hatte auf ihre langjährige Erfolgspartnerin Chanel gesetzt und die 15-jährige Holsteinerin sollte sie nicht enttäuschen. Auch die beiden schafften es als Einzige, vier Runden ohne Fehler zu drehen und sich damit den Gesamtsieg zu holen. Silber ging hier an Sandra Viehweg-Mayer vom PSV St. Ingolstadt-Hagau mit dem zwölfjährigen Wallach Casito von der Wühr, gefolgt von Vereinskameradin Anja Steindl, die Kantate gesattelt hatte.

Goldmedaille bei den Amateuren: Stephanie Boniberger und Korinthe / © Dill

Stephanie Boniberger war es schließlich, die die Heimreise als erfolgreichste Amateurin antreten konnte. Die dreifache Mutter der Pffr. Euerbach lotste ihre zehnjährige KWPN-Stute Korinthe geschickt durch die Wertungsprüfungen und durfte schließlich aufs oberste Podest klettern. Die Silbermedaille erritt sich mit Sophia Burgtorf (RV Oberland Thann) neben Tabea Markgraf und Ann-Sophie Seidl die Dritte im Bunde der „jungen Alten“, sprich: Auch diese Springspezialistin mischte erstmals bei den „Großen“ mit und galoppierte prompt aufs Podest. Dritter in der Gesamtwertung wurde Markus Müller (RC In der Point Poxdorf) mit Cadillac Jack.

Für Erstaunen sorgte im Ponylager die neue Meisterin Joelle Sprehe. Die Zwölfjährige vom Horsepark Fürth sprang auf ihrer Stute Eloclea Ro. Del colle San Marc so souverän und nervenstark zum Titel, dass es teilweise kaum zu glauben war. Die Silbermedaille ging an Lucy Höß, die für die TSG Brunnenmühle Dasing an den Start geht und die Deutsche Reitponystute Palia gesattelt hatte. Bronze wurde es schließlich für die Rosenheimerin Laura Andrusch und ihre 17-jährige Dame de Coeur.

Sieger bei den Children: Josefine Niedermair und Destiny / © Dill

Dass Joelle Sprehe auch im Sattel von Großpferden schon recht gut klarkommt, bewies die Schülerin dann in der Altersklasse Children. Hier sprang sie mit Star Connection zur Bronzemedaille und musste nur Josefine Niedermair vom Reitsportzentrum München mit Destiny und Grace Isabelle Kühner (RA München) mit Ocean den Vortritt lassen.

Die neuen Junioren-Meister: Luis Weishaupt und Con Caya / © Dill

Als einziger Bub schaffte es Luis Weishaupt in der Altersklasse U16, den Mädels den Rang abzulaufen. Mit der 15-jährigen Bayernstute Con Caya aus eigener Zucht, die schon sein großer Bruder Max Weishaupt erfolgreich über die Hindernisse gelotst hatte, holte sich der Jettinger nach durchweg fehlerfreien Runden den Meistertitel. Silber wurde es für die Moosburgerin Marie Sophie Zimmer und den Hannoveranerwallach Garino, vor Mira Münz aus Babenhausen, die auf Olympe due Champ-Fay gestartet war.

Gold bei den U18 Reitern gab es für Jolie Marie Kühner und EIC Stepstone. / © Dill

Wer den Springnachwuchs Bayerns in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, weiß, dass auch die Siegerin im U18-Lager offensichtlich mit Nerven wie Drahtseile ausgestattet ist. Jolie Marie Kühner hat schon mehrfach bewiesen, dass sie auf dem besten Weg ist, in die erfolgreichen Fußstapfen ihres Vaters, des Nationenpreisreiters Max Kühner zu treten und stellte dies auch in München-Riem wieder unter Beweis. Mit sauste sie Runde um Runde fehlerfrei ins Ziel und konnte sich am Ende die Goldmedaille abholen. Zweite wurde die nicht minder souverän reitende Pfarrkirchnerin Emma Bachl, die im August ihren 18. Geburtstag feiert und auf ihrer Erfolgsstute Classic White angetreten war. Für Emma Viktoria Spies (TSG Brunnenmühle Dasing) und Vittorio wurde es die Bronzemedaille.

Glückliche U21-Siegerin: Lydia Sarah Beutel mit Muse de Bourgignon / © Dill

Auch bei den U21-Reitern ließ eine junge Reiterin aufhorchen, die sämtliche Runden fehlerfrei hinter sich gebracht hatte. Lydia Sarah Beutel startet für den RSV Oberallgäu Oberstdorf und zeigte mit Muse de Bourgignon Runden wie aus einem Guss, die letztendlich Gold bedeuteten. Silber in der Gesamtwertung ging an Theresa Kröninger von der RA München mit Gertrud, Bronze holte sich Ava Ferch von den Weilheimer Pffr mit Elvic v/h Hoeve Terras.
Nach vier Tagen feinstem Springsport waren nicht nur die Aktiven begeistert, auch die Offiziellen zogen in durchweg positives Resümee. „Es ist immer wieder ein Traum, auf diesem Hufeisenplatz bauen zu dürfen“, schwärmte Parcourschef Johann Sailer. Die Schwierigkeit für ihn und sein Team sei bei Bayerischen Meisterschaften vor allem, so zu bauen, dass alle Reiter die ersten Wertungen gut bewältigen könnten. „Da darf man keinen überfordern und es soll sich auch keiner scheuen, hier anzutreten“, so Sailer, der gleichzeitig einen Appel an viele Nachwuchsreiter richtete, sich ruhig etwas zuzutrauen.
In dieses Horn stießen auch Gerhard Eck als Präsident des Bayerischen Reit- und Fahrverbands und dessen Geschäftsführer Thomas Schreder. „Wir wollen die Bayerischen Meisterschaften weiterhin in allen Disziplinen als Großveranstaltung ausrichten, das ist sicher auch eine Motivation für die Jugend.“ Die jedenfalls war auf der Olympia-Reitanlage sichtbar motiviert.
 

Martina Scheibenpflug (Redaktion)

Martina Scheibenpflug gehört seit 2020 zum Team von Matthaes Medien. Nach dem Abitur absolvierte Martina Scheibenpflug ein zweijähriges Volontariat bei der Tageszeitung Münchner Merkur, danach schloss sie ihr Studium der Politikwissenschaften, Germanistik und Psychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München ab. Bis zur schweren Klasse war Martina Scheibenpflug erfolgreich im Viereck unterwegs.

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