Bundeschampionate der Fahrpferde in Moritzburg: Bayerischer Triumph

Zum 24. Mal finden in diesem Jahr die Moritzburger Championatstage statt, bei dem rasseübergreifend alle Bundeschampions im Fahren ermittelt werden. Am heutigen Donnerstag standen die Einlaufprüfungen für die vier- und fünfjährigen Fahrponys, Fahrpferde und schweren Warmblüter auf dem Programm.
Bei den Fahrponys waren 14 Vertreter der verschiedenen Ponyrassen am Start. Dabei stellte das Zuchtgebiet Bayern mit fünf Bewerbern den Löwenanteil im Starterfeld, und am Ende stand auch ein in Bayern gezogener Edelbluthaflinger ganz vorn: Der vierjährige Wembley's Match B (v. Wamos-Sandro, Z. u. B.: Frank Bleicher), gefahren von der bayerischen Meisterfahrerin Kathrin Karosser (Pferdefreunde Leitzachtal Hundham), die in den letzten Jahren schon einige Ponys zu Championatstiteln gesteuert hat. Für die Ausbildung gab es die Note 9,0; das Gesamtergebnis lag bei 8,16. Und es war gewissermaßen "mit blauem Auge", denn im Kegelfahren gab es einen Abwurf, so dass von der hohen Grundnote 8,36 noch 0,2 Punkte abgezogen werden mussten und es trotzdem der Sieg blieb.
Der zweite Rang (8,14) dieser für Ponys mit europäischem Abstammungsnachweis offenen Qualifikation ging an das niederländische Welsh Pony Koningsdiep's Napoleon mit Günter Heitjans (Emsdetten). Dritte (7,93) wurde erneut Kathrin Karosser mit der vierjährigen bayerischen Edelbluthaflingerstute Sarina 292 (v. Nachtstolz-Alabaster B, Z.: Hans Perschl).
Auf direktem Weg ins Finale kommen auch das britische Welshpony Threestars Top Secret mit Philipp Schulte (FSG Westfalen, 7,85) und Kathrin Karosser, die mit San Salvador B (v. Starino I-Sammi, Z. u. B.: Endy Bonitz) noch einen dritten Edelbluthaflinger vorstellte, diesmal allerdings mit Herkunft aus Sachsen-Thüringen. Für das Finale der besten sechs kommt dann am Samstagnachmittag noch das beste Pony aus dem "Kleinen Finale" hinzu.
Nicht in Geberlaune
Nur drei Bewerber der Rasse Deutsches Reitpferd hatten den Weg nach Moritzburg gefunden. An der Spitze (7,43) stand schließlich Dr. Hans Georg Röper (Anröchte, ZRFV. Mastholte). Er präsentierte den aus familieneigener Zucht stammenden Schimmelwallach First Magic 5 (v. First Selection-Frühlingsbote-Royal Diamond-Sao Paulo-Gletscher, Hann. Stamm 824/Sibara). Die Plätze zwei (7,14) und drei (6,79) belegte jeweils die vielfache Bundeschampionesse Jessica Wächter (Wiesenhof/Obertshausen) mit Füchsen aus Oldenburg und Westfalen, nämlich Franz-Frederick (v. Franziskus-Sir Donnerhall I-Rohdiamant-Feiner Stern-Inschallah AA-Luciano, Oldbg. Stamm 189/Tambella, Z. u. B.: Daniela Schanze) und Best in Time PST (v. Best Buddy-Sir Heinrich-Fidermark-Der Clou-Weinhang-Ducker, Westf. Stamm 215, Z. u. B.: Petra-Sisko Tölle-Juckel).
Hinsichtlich des Notenniveaus zeigte sich die Jury nicht in Geberlaune, und auch bei diesem einerseits übersichtlichen, andererseits aber hoch professionell vorgestellten Starterfeld blieben hinsichtlich der Notenvergabe Fragen offen. Das Bundeschampionat des Deutschen Fahrpferdes kann fraglos mehr Teilnehmer vertragen, nur werden künftig kaum mehr Interessenten den Weg nach Moritzburg antreten, wenn sie vor Ort nur mit 6er und bestenfalls 7er Noten abgespeist werden.
Doppelsieg für Moritzburger Hengste
Quantitativ (16 Teilnehmer) und qualitativ hochwertig besetzt war die Einlaufprüfung bzw. Finalqualifikation der vier- und fünfjährigen Schweren Warmblüter. Hier standen am Ende zwei Landbeschäler der sächsischen Gestütsverwaltung vorn: Marlen Fallak präsentierte den braunen Prämienhengst Centurio (v. Casco-Valerius, Z.: Werner Rabe, Deuna) als letzten Starter und rollte das Feld quasi von hinten auf. Seine Trabverstärkung wurde mit 9,0 bewertet; das Gesamtergebnis belief sich auf 8,29. Zweiter (8,07) wurde der frisch gekürte Vize-Weltmeister der jungen Fahrpferde, der Rappe Tito de Saxe (v. Tito Hedegaard-Lombardino, Z.: Ursula Heinemann) und Lars Krüger (Drebkau). Eine aufsehenerregende, weil in jeder Phase harmonische Vorstellung lieferte auch Eric-Peter Schäfer (Viernheimer Kutschengilde) mit der schwarzbraunen Edda STS (v. Lombard-Einsiedel, Z.: Stephan Seidel) auf Patz drei (7,93). Vierte (7,71) wurde Jessica Wächter mit Cooper 279 (v. Capitano-Valerius, Z.: Gottfried Bräuer), gefolgt von Sebastian Stiller (Eichenhof Heitlingen/Niedersachsen), der mit Escopa A (v. Elgado-Elbling, Z.: Steffi u. Holm Agthe) den Siegerhengst der OFAO-Körung in Vechta 2024 angespannt hatte (7,5). Den sechsten Finalplatz (7,0) sicherte sich Lukas Wenderoth (Panschwitz-Kuckau) mit Luna 2269 (v. Lombard-Veritas, Z.: Florian Gärtner). Das Finale am Sonntag vervollständigen dann noch die zwei besten Gespanne aus dem Kleinen Finale, das am morgigen Freitag stattfindet.