Trakehner Hengstmarkt: Der König eines starken Jahrgangs
Die Trakehner haben gekört, und man kann ohne Umschweife sagen, dass dies der stärkste Trakehner Körjahrgang der letzten Jahre gewesen ist. Zunächst die Zahlen: 37 Kandidaten (36 zweieinhalbjährige, ein dreijähriger) waren zum 63. Trakehner Hengstmarkt zugelassen, 35 traten vor Ort in Neumünster an. Selten zuvor präsentierte sich in Neumünster eine so breite Spitze von gleichwertig guten Hengsten, aus denen man nahezu beliebig den Sieger hätte wählen können, so dass sechs der 13 gekörten Hengste mit dem Prämientitel ausgezeichnet werden konnten. Dabei hatte der letztlich zum Sieger erkorene dunkelbraune mit dem passenden und bedeutungsvollen Namen Eichenkönig (v. Kentucky-Hofrat-Schwadroneur-Cannon Row xx, Z.: Daniel de Charleroy, Herselt/BEL) durchaus eine Favoritenrolle inne. Hinter der ausstellenden „Besitzergemeinschaft Eichenkönig“ steht ein sechsköpfiges Konsortium junger Trakehner Fans aus allen Teilen Deutschlands mit starker bayerischer Beteiligung, initiiert durch den Wahl-Bayern Philipp Klingbeil, der den Hengst zum Zeitpunkt des Bundesturniers Ende Juli beim Züchter begutachtet und für unbedingt ausbildungswürdig befunden hatte. Da der Züchter den Hengst nicht selbst in Körvorbereitung geben wollte, Philipp Klingbeil jedoch unbedingt von dem Pferdeüberzeugt war, suchte er sich fünf Freunde (Simone Bogner, Lilli von Schöning, Lea Andrelang, Katharina Halfter und Marinus Feichtner), und so war die sechsköpfige Besitzergemeinschaft Eichenkönig gegründet. Die Ausbildung übernahm er dann persönlich und es war nach Kissinger (2013) der zweite Trakehner Siegerhengst aus seiner Körvorbereitung, ein Produkt aus Tiefgefriersperma übrigens. Das neue Zuhause des Siegers wird das Gestüt Sprehe sein, das sich für 405.000 Euro den Jahrgangs-Champion sicherte. Er steht damit in seiner neuen südoldenburgischen Heimat in bester Trakehner Gesellschaft zum letztjährigen Körsieger Havertz sowie zum Champion-Vererber Millennium und dessen Sohn Kenneth.
Weitere Prämienhengste waren Goldkurs (v. Impact-Shavalou), Hannu Haakon (v. Scaglietti-Millennium), Top Star (v. Kwahu-Cadeau), Lucero (v. Easy Game-Rheinklang) und Beten von Allns (plattdeutsch für: Ein bisschen von Allem, v. Tecumseh-Cavallieri xx. Gekört wurden weiterhin Söhne der Hengste Easy Game (2), Impact, Imperial Valley, Integer, Kwahu und der erwähnte Ziethen-Sohn Roi du Coeur. Einer der Easy Game-Söhne, der bereits dreijährige braune Dichter’s Easy (M. v. Caprimond-Donaufeuer-Mahon, Z.: Martha-Rose Kullen, Metzingen), absolvierte das Kör-Programm unter dem Reiter und erhielt ein positives Körurteil. Den obligaten 300-Euro-Scheck vom ZÜCHTERFORUM für den jeweils besten Vorführer auf den deutschen Körplätzen erhielt Lukas Martens-Bruns, der den in Bayern gezogenen braunen Dudamel (v. Kwahu-Zauberreigen-Saint Cyr-Freudenfest, Z.: Bernadette Gutmann, Titting) erfolgreich präsentierte.
Apropos Bayern: Königin der zwölfköpfigen Zuchtstutenkollektion war die vierjährige schwarzbraune Prämienstute Luxus (v. Freiherr von Stein-Singolo-Herzensdieb-Inster Graditz, Z. u. B.: Dr. Andreas Wezel, Burgkirchen), die für den Spitzenpreis von 72.000 Euro versteigert wurde. Sie war die Siegerstute zentralen Stuteneintragung in Bayern des Jahres 2024, hat 2025 eine herausragende Stutenleistungsprüfung absolviert, war Klassensiegerin der Bundesstutenschau, wo sie mit ihren beiden Vollschwestern auch die Bundessiegerfamilie stellte.