Stockholm: Jessica von Bredow-Werndl bleibt die Nummer eins
Die Erste der Weltrangliste hat beim Top10-Finale in Stockholm ihren Titel verteidigt und setzt sich auch in der Kür an die Spitze. Mit 88,760 Prozent konnten Jessica von Bredow-Werndl und ihre TSF Dalera zwar nicht ihre 90,4 Prozent aus dem vergangenen Jahr toppen. Dennoch ließen sie keine Zweifel an ihrer bestechenden Form. Das Erfolgspaar punktete einmal mehr mit völliger Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit in der Piaff-Passage-Tour, wobei sie für die Piaffe sowie die Piaff-Passage-Übergänge mehrmals die Note 10 erhielten. Auch in den Galopppirouetten spielten sie ihre volle Stärke aus und diese gelangen top zentriert sowie durchgesprungen. Neben Leichtigkeit und viel Ausdruck stand heute ein kleines „aber“. Im versammelten Schritt zeigte sich die fünfzehnjährige Stute auch heute nicht vollkommen gelassen und stand nicht ideal vor den treibenden Hilfen von Jessica von Bredow-Werndl. Hinzu kamen zwei kleine Unstimmigkeiten als Dalera einmal kurz falsch angaloppierte und einmal dachte, dass Trab gefragt sei. Alles in allem machte dies jedoch kaum Abstriche in der heutigen tollen Vorstellung der Beiden. Auch in der B-Note hagelte es für den Grad der Schwierigkeit und die Interpretation der Musik reihenweise 10-er Noten. So langsam aber sich gehen für das Spitzenpaar die Superlative aus!
Isabell Werth setzte sich auch heute auf den zweiten Platz. Im Vergleich zur Weltcupstation in Stuttgart gelang die mit Schwierigkeiten gespickte Kür schon sehr viel sicherer. Beispielsweise zeigte sich der Übergang aus einer Fächerpiaffe zu einer Galopppirouette gut. Außerdem punkteten sie sich mit eine ausdrucksstarken und aktiven Piaff-Passage-Tour sowie guten Galopppirouetten zu 85,3 Prozent. Turnierorganisator Patrik Kittel steigerte sich heute im Sattel seines erst zehnjährigen Wallachs Touchdown und sicherte sich mit 83,6 Prozent einen Podiumsplatz. Zu den Höhepunkten ihrer Vorstellung zählte die gleichmäßige Trabtour, die gut zentrierten Galopppirouetten sowie die fehlerfreien Wechseltouren. In der Piaff-Passage-Tour könnte sich der Wallach teilweise noch aktiver aus der Hinterhand zeigen. Carina Cassoe Krüth und ihre sympathische Stute Heiline`s Danciera überzeugte auch heute mit einer aufstrebenden Form und rangierten mit 82,8 Prozent auf Platz vier. Benjamin Werndl musste neben Höhepunkten in einer harmonischen und ausdrucksvollen Trabtour in der Galopptour einige Fehler in Kauf nehmen. So gelangen die Links-Pirouette, Zweierwechsel und die letzte Piaffe nicht optimal. Am Ende durften sie sich über dennoch gute 81 Prozent und Platz fünf freuen.
Schon vor dem Beginn der finalen Kür gab es so einige Aufregungen. So zogen sowohl die Zweite der Weltrangliste, Cathrine Dufour, sowie Andreas Helgstrand ihren Start zurück. Erstere verzichtete auf einen Start, da sich ihr zwölfjähriger Wallach Bohemian im Grand Prix in der Atmosphäre nicht ganz wohl fühlte. Nachdem Andreas Helgstrand aufgrund von erkennbarem Blut am Maul im Grand Prix ausgeschieden war, wurde seine Queenparks Wendy von Tierärzten gecheckt und für einen Start in der Kür freigegeben. Dennoch verzichtete der Pferdehändler auf einen Start. (msb)