Das deutsche Team hat beim Nationenpreis in Rotterdam Silber im Viereck gewonnen. Beim CDIO4* standen heute Grand Prix Special und Grand Prix Kür an, wo jeweils zwei Reiter starteten. Wie schon am Donnerstag im Grand Prix war Raphael Netz auch heute bester Deutscher. Mit dem zwölfjährigen Johnson-Nachkomme Great Escape Camelot wurde er in der Kür Dritter mit 77,380 Prozent hinter dem Franzosen Corentin Pottier mit dem Totilas-Sohn Gotilas du Feuillard (78,220) und der Siegerin Morgan Barbancon mit dem KWPN-Wallach Habana Libre, die mit 79,820 die Prüfung gewann und sich damit den zweiten Sieg nach dem Erfolg im Grand Prix holte. Damit stand Frankreich auch im Nationenpreis mit elf Punkten und damit deutlichem Abstand vorne. In der Wertung wurden für die Platzierungen Punkte vergeben, Deutschland hatte schlussendlich 38 Zähler auf dem Konto. Franziska Stieglmaier ritt im Special auf den achten Platz.Raphael Netz hatte seine Kür zu Wikinger-Klängen frisch nach vorne angelegt und der KWPN-Wallach machte von Anfang bis Ende wahrlich ritterlich mit. Es scheint, als ob er im Lauf der Prüfung erst richtig auf Betriebstemperatur kommt und sich zunehmend verbessert. Netz mit kaum sichtbaren Hilfen steuerte den Braunen gefühlvoll durch die Prüfung, darauf bedacht, die Motivation seines Pferdes im Zaum zu halten. Camelot zeigt enorme Versammlungsbereitschaft und scheint dabei manchmal etwas Übereifer an den Tag zu legen. Einen kleinen Patzer gab es in den Einerwechseln, sonst leistete sich das Paar keine groben Fehler und zeigte eine sehr harmonische Vorstellung.Evely Eger und der 18-jährige Oldenburger Westminster wurden hinter Netz Vierte (77,270). It's a beautiful Day erklang im starken Trab und das war es sicherlich für die Bereiterin vom Hof Kasselmann. Ein Highlight waren die wie am Schnürchen gesprungenen Serienwechsel und der Übergang aus den Zweierwechseln in die Einer. Auch die Passage-Piaffe-Tour zeigte das Paar ausdrucksvoll und elastisch, auf der letzten Mittellinie einhändig geritten. Am Nachmittag hatte der Grand Prix Special stattgefunden, hier gingen Franziska Stieglmaier und Anna-Christina Abbelen an den Start. Stieglmaier und der zwölfjährige Hannoveraner Samurai konnten sich zum Auftakt noch deutlich verbessern und wurde Achte mit 68,298 Prozent. Sie ritt den eleganten Fuchs energisch aber gefühlvoll durch die Prüfung, darauf bedacht, dass der St. Moritz Junior-Sohn beständig an die Hand zieht. Dafür musste sie einen kleinen Taktfehler in der Trabverstärkung in Kauf nehmen, konnte den Wallach aber dafür in den Zweierwechseln schnell korrigieren, als er zu Beginn etwas hinter die treibende Hilfe kam. Die Einerwechsel danach waren gut nach vorne gesprungen, lediglich am Ende der Diagonalen schlich sich ein kleiner Fehler ein. Anna-Christina Abbelen begann mit Sam Donnerhall vielversprechend. Doch im letzten Drittel der Prüfung muss sich der Oldenburger auf die Zunge gebissen haben, der Taschentuch-Test von Chefrichterin Ulrike Nivelle zeigte Blut am Maul. Dadurch musste Abbelen disqualifiziert werden. (mj)Alle Ergebnisse finden Sie
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