von Mona-Sophie Bimmel am Mittwoch, 17.04.2024 um 19:09

Starker Weltcup-Auftakt für Raphael Netz

Das 37. FEI World Cup™ Final ist eröffnet und den Auftakt machten die Dressurreiter. Neben Routiniers wie Isabell Werth oder Patrik Kittel ist auch Raphael Netz dabei, der im heutigen Grand Prix eine wahrlich erfolgreiche Final-Premiere feierte.

Es ist die erste Weltcup-Saison für Raphael Netz und zugleich hatte er sich mit seinem Great Escape Camelot ein heiß umgekämpftes Ticket geschnappt. Schon bei den Weltcup-Stationen hatten sich die beiden von Qualifikation zu Qualifikation gesteigert und eine Schippe drauf gelegt. Nun beim FEI World Cup™ Final in Riad knüpften Raphael Netz und Great Escape Camelot an dieses Motto an und zeigten sich noch einmal gesteigert. Gleich zu Beginn gaben die beiden mit einer perfekten Grußaufstellung eine schöne erste „Visitenkarte“ ab, darauf folgten fließende Trabtraversalen, ein vorbildliches Rückwärtsrichten und ausdrucksvolle Passagen. In den Trabverstärkungen kommt der 13-jährige Wallach nach wie vor leicht ins Laufen und auch die Piaffen zeigten sich zwar diagonal abfußend, hätten sich jedoch noch energischer abdrückend zeigen können. Im Galopp zählten die Galoppverstärkung und die Serienwechsel zu den Highlights. Die Galopppirouetten zeigten sich auf kleinsten Kreis. Hier hätte der Wallach jedoch noch besser durchspringen können. Alles in allem beeindruckten die beiden durch außerordentliche Harmonie, Selbstverständlichkeit und Präzision, was die Richter mit 72  Prozent belohnten. Auch Raphael Netz zeigte sich sichtlich zufrieden: „Ich bin mehr als zufrieden mit unserer heutigen Runde. Camelot war komplett auf mich fokussiert, trotzdem er von der Umgebung beeindruckt war. Er hat 100 Prozent für mich gegeben und uns ist eine Prüfung ohne große technische Fehler gelungen, was mich sehr stolz macht“. Am Ende reihten sich die beiden auf Platz fünf ein. Auf die Frage, was für ein Gefühl es ist, bei den FEI World Cup™ Finals starten zu dürfen, hatte Raphael Netz eine klare Antwort: „Es ist einfach nur unglaublich. Als ich durch den Tunnel in die Arena geritten bin, konnte ich mit dem Grinsen nicht mehr aufhören. Mein Pferd fühlte sich fantastisch an, es war einfach ein ganz besonderer Moment“. Und damit hatte er recht, das war eine bärenstarke Premiere!

An die Spitze setzte sich die Weltmeisterin Charlotte Fry, die in Riad auf ihren bewegungsstarken Everdale setzt. Der 15-jährige Hengst hat kein einfaches Gebäude, das ist mittlerweile wohl jedem bekannt. Auch heute kam die häufig enge Halsung immer wieder zum Vorschein. Demgegenüber punkteten die beiden besonders mit weit kreuzenden Trabtraversalen, sicheren Einer- und Zweierwechseln sowie sicher auf der Stelle platzierten Piaffen. Am Ende setzten sie sich mit Abstand, genauer gesagt mit 75,3 Prozent an die Spitze. Auf Platz zwei folgte ein Routinier. Die Rede ist von Patrik Kittel mit Touchdown (73,2 Prozent). Die beiden überzeugten vor allem in den Trabtraversalen, Verstärkungen, Serienwechseln und Galopppirouetten. Demgegenüber standen in sich nicht immer ganz ausbalancierte Piaffen und Passagen. Nanna Skodborg Merrald und ihr sympathischer Blue Hors Don Olymbrio komplettierten mit 72,9 Prozent das Podest. Absolutes Highlight ihrer Vorstellung bildeten die Galopppirouetten mit hoher Lastaufnahme.

Isabell Werth sorgte bei ihrer 25. Finalteilnahme für eine Überraschung, gar einen kleinen Schreckmoment. Im Sattel ihres 14- jährigen Wallachs Quantaz startete sie gewohnt stark in die Prüfung. Doch im Galopp wurden die beiden von einem echten Fehlerteufel begleitet. In die Zweierwechsel fand das Erfolgspaar überhaupt nicht rein und so zeigte sich eine wilde Mischung aus Einerwechseln und Unterbrechungen. Auch in der Zick-Zack-Traversale zeigte sich Quantaz angespannt. Die Einerwechsel gelangen fehlerfrei, wenn auch nicht ganz spannungsfrei durchgesprungen. Ein teurer Klops passierte dann noch zwischen den Galopppirouetten, als Quantaz nach dem fliegenden Galoppwechsel in den Trab ausfiel. Alles in allem reichte es dennoch noch für 72,3 Prozent und Platz vier. Doch Isabell Werth ist dafür bekannt, dass sie solche Prüfungen schnell abhaken kann. Auch Matthias Alexander Rath kam mit Destacado nicht fehlerfrei durch die Prüfung und reihte sich mit 71,1 Prozent auf Platz sechs ein.

 

Mona-Sophie Bimmel (Redaktionsleitung)

Absolventin des Master-Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement, unsere Expertin für online und Social Media. Ihr Herz schlägt für Ausbildungs- und Turniersportthemen. Selbst bis zur Klasse S erfolgreich.

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