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von Mona-Sophie Wieland am Mittwoch, 31.07.2024 um 18:18

Paris: Jessica von Bredow-Werndl führt Grand Prix an

Tag zwei der Dressurentscheidungen bei den Olympischen Spielen, wieder brütende Hitze, euphorische Reitsportbegeisterung und wieder eine einfach atemberaubende Kulisse oder wie es Jessica von Bredow-Werndl treffend beschrieb: „Ich darf mit Dalera hier in Paris sein. Das ist die schönste Bühne unseres bisherigen gemeinsamen Werdegangs. Ich bin einfach nur unfassbar dankbar“. Und Isabell Werth stimmte zu: „Ich genieße diese Atmosphäre. Ich genieße dieses wunderbare Pferd“. Ja, als ein (Dressur-)Genuss pur entpuppte sich der heutige zweite Teil des Grand Prix, wobei es für die Mannschaften um den Einzug in die Medaillenentscheidung, dem Grand Prix Special, ging. Aber auch für das Einzelfinale galt es unter die besten Zwei einer jeden Gruppe oder im Gesamten unter die sechs Punktbesten zu kommen. Und so viel schon einmal vorneweg: Das deutsche Team überzeugte auf ganzer Länge, führte die Teamwertung an und alle drei Mannschaftsreiter haben sich ein Ticket für die Einzelentscheidung, die Grand Prix Kür, geschnappt.

Die wunderbare Wendy

Isabell Werth und Wendy de Fontaine punkteten sich zum drittbesten Ergebnis. / © Lafrentz

Der zweite Tag begann mit einer starken Gruppe, wobei gleich drei Top-Favoriten den Beginn des zweiten Dressurtages schmückten, Charlotte Fry, Cathrine Laudrop-Dufour und Isabell Werth. Erstere, die amtierende Weltmeisterin, musste im Sattel ihres gewaltig bewegenden Hengstes Glamourdale gleich als erste Starterin vorlegen und das tat sie. Der 13-jährige Hengst zeigte sich noch einmal verbessert, geschlossener und in der Anlehnung „nachgiebiger“. Die beiden punkteten einmal mehr in den Verstärkungen, den gewaltig ins Bergauf gesprungenen Serienwechsel (wofür es auch die Note zehn gab) sowie einer zweiten top zentrierten Galopppirouette. In der ersten Galopppirouette sprang Glamourdale in der Ausleitung im Hinterbein um, das kostete Punkte, genauso wie die teilweise noch nicht optimal geschlossenen Piaffen. Alles in allem legte Fry mit 78,9 Prozent gewaltig vor und setzte sich damit auch vor die Führende des Vortages, die Dänin Nanna Skodborg Merrald mit Blue Hors Zepter. Und dann kam es Schlag auf Schlag. Denn Cathrine Laudrup-Dufour legte nach. Die Dänin sitzt noch nicht allzu lange im Sattel der 15-jährigen Stute Mount St John Freestyle und auch die bisherigen gemeinsamen internationalen Auftritte kann man an einer Hand abzählen. Demnach konnte man die Dänin vor den Olympischen Spielen nicht so richtig einschätzen. Aber spätestens nach dem heutigen Grand Prix steht fest: Dieses Paar hat gewaltige Medaillenambitionen. In einem stets besten Seitenbild mit toll auf der Stelle platzierten und aktiv abfußenden Piaffen, hoch abfußenden Passagen und guten Zweierwechseln sowie Galopppirouetten punktete sie sich zu starken 80,7 Prozent. Einzig in den Einerwechseln schlich sich ein in der Hinterhand knapp durchgesprungener Wechsel ein. Diese beiden musst man in den nächsten Tagen definitv im Blick haben! Aber das sollte auch für Isabell Werth und Wendy de Fontaine gelten. Die beiden knüpften an ihre rasante Entwicklung in den letzten Wochen und ihrem großen Triumph beim CHIO Aachen an und überzeugten mit einem technisch fehlerfreien Ritt, welchen die Richter mit 79,3 Prozent belohnten. Highlights bildeten unter anderem die super gleichmäßigen Piaffen und Passagen, die kleinsten Galopppirouetten und die ausdrucksvollen Verstärkungen. „Ich genieße dieses wunderbare Pferd. Ich war natürlich sehr fokussiert und konzentriert beim Einreiten. Sie ist erst zehn Jahre alt und wir haben jetzt den fünften, sechsten oder siebten Grand Prix zusammen geritten, da darf man dem Pferd auch schonmal zutrauen, dass es sich vielleicht auch etwas beeindrucken lässt. Aber sie kam rein und es ist so toll zu spüren, wie Wendy sich so konzentriert und mitmacht, ich hab dann unterwegs auch immer mehr genießen können, als dass ich nur fokussiert war", resümierte Isabell Werth. Diese Spitzenleistung reichte hinter Laudrup-Dufour für den direkten Einzug ins Einzelfinale. Damit verwiesen die beiden sogar Charlotte Fry und Glamourdale auf den weiteren Podestplatz der Gruppe.

Das Beste zum Schluss

Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB erzielten im Grand Prix der Olympischen Spiele das Spitzenergebnis von 82 Prozent. / © Lafrentz

In Gruppe 5 sicherten sich Emmelie Scholten mit Indian Rock (74,5 Prozent) und Victoria Max-Theurer mit Abegglen FH NRW den Einzug ins Einzelfinale sowie wichtige Punkte für ihr Team. Terese Nilshagen und Dante Weltino mussten hier zuerst einmal um den Einzug ins Einzelfinale bangen, schafften es schlussendlich aber. In der letzten Gruppe kam es dann zum großen Showdown, ja alle erwarteten gespannt den Auftritt der noch amtierenden Olympiasieger Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB. Sollten die beiden dem Druck standhalten? Die Antwort ist ganz klar ja oder besser gesagt zelebrierte das Erfolgspaar den heutigen Grand Prix in völliger Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit. Vorbildliche Piaffen, feinste Übergänge, tolle Passagen kombiniert mit top zentrierten Galopppirouetten und sicheren Serienwechseln führten zum Spitzenergebnis aller Teilnehmer, glatt 82 Prozent! „Das war geil“, grinste Jessica von Bredow-Werndl und fügte hinzu: „Die hat so viel Druck drauf, aber eben nicht zu viel. Auf der Deutschen (Meisterschaft) hatte ich zu viel Druck drauf, in München wollte ich ein bisschen mehr haben, aber jetzt habe ich das Gefühl, es ist genau gechallenget. Und das fühlt sich richtig richtig gut an. Heute war wichtig, dass man jetzt weiß, wie fühlt es sich da drinnen an und was kann ich jetzt für die nächsten Tage nochmal feinjustieren. Aber morgen hat sie erstmal Pause." Auch Bundestrainerin Monica Theodorescu zeigte sich äußerst zufrieden: „Dalera und Jessy haben es wieder mal gezeigt. Ja, ich habe immer so Angst, dass es irgendwann abbrechen könnte, aber Gott sei Dank nicht. Das Pferd ist in einer Top-Verfassung. Wenn man den letzten starken Trab sieht, wie die da nochmal losfliegt, da muss man die eigentlich bremsen und dann kann man sich auch auf die letzte Mittellinie freuen. Das ist ja immer ein Highlight. Sie hat sehr gute Piroutten heute geritten, immer im Fluss, aktiv abfussend. Also ich bin total happy mit dem Auftakt unserer drei Paare." Im Einzelranking zeigte sich am Ende über alle Gruppen hinweg folgendes Bild:

  • Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB
  • Cathrine Laudrup-Dufour mit Mount St John Freestyle
  • Isabell Werth mit Wendy de Fontaine
  • Charlotte Fry mit Glamourdale
  • Nanna Skodborg-Merrald mit Blue Hors Zepter

Im Anschluss an die Prüfung stand dann auch fest, wer sich zusätzlich zu den jeweils zwei Besten innerhalb der Starterblocks fürs Kürfinale empfehlen konnte. Dies sind: Charlotte Fry (Großbritannien) mit Glamourdale (78,913), Carl Hester (Großbritannien) mit Fame (77,343), Isabel Freese (Norwegen) mit Total Hope OLD (76,397), Therese Nilshagen (Schweden) mit Dante Weltino OLD (73,991), Emma Kanerva (Finnland) mit Greek Air (73,680) und Sandra Sysojeva (Polen) mit Maxima Bella, (73,416).

Die Teamwertung

Mit ihrem Ergebnis sorgte Jessica von Bredow-Werndl auch dafür, dass Deutschland das Teamranking vor Dänemark und Großbritannien anführt.

  1. Deutschland: 237,546
  2. Dänemark: 235,730
  3. Großbritanien: 231,196
  4. Niederlande: 224,923
  5. Schweden: 219,861
  6. Belgien: 217,686
  7. Frankreich: 214,673
  8. Österreich: 213,493
  9. Finnland: 209,938
  10. Australien: 209,11

Eins steht fest: Am Samstag geht's von Null los und es entscheidet in der Mannschaftsmedaillenvergabe definitiv die Tagesform. Die Dänen, aber auch die Briten wollen es wissen und sitzen den Deutschen gewaltig im Nacken!

Mona-Sophie Wieland (Redaktionsleitung)

Absolventin des Master-Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement, unsere Expertin für online und Social Media. Ihr Herz schlägt für Ausbildungs- und Turniersportthemen. Selbst bis zur Klasse S erfolgreich. Seit 2023 agiert sie als Redaktionsleitung.

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