FN-Finanzen: Landesverbände müssen einspringen

Der deutsche Reiterverband FN steckt so tief in der Finanzkrise, dass er einen Vorschuss der Landesverbände braucht, um seine Zahlungsfähigkeit zu bewahren. Das haben jetzt mehrere Vertreter von Landesverbänden bestätigt. Die hauptamtliche Geschäftsführung des ehrenamtlich derzeit etwas verwaisten Verbandes hat die Landesverbände angeschrieben mit der Bitte, die Mitgliedsbeiträge aus den Vereinen so schnell es geht nach Warendorf zu überweisen. Andernfalls drohe ein Verlust der Liquidität oder der Kontokorrentkredit-Rahmen müsse weiter erhöht werden - was weitere laufende Kosten verursachen würde.
In früheren Jahren hatten die Verbände erst im Herbst ihre Beiträge überwiesen. Nun braucht Warendorf einen Vorschuss - was nach Ansicht der Landesverbände ein sinnvolles Verfahren ist - aber dennoch ein historisch einmaliger Vorgang. Die FN kann mit den Mitgliedsbeiträgen auf einen Schlag rund 2,1 Millionen Euro einnehmen. Die Landesverbände führen für jedes Mitglied in einem Reiterverein zwei Euro an die FN ab. Dieser Beitrag war erst im vergangenen Jahr von zwei auf drei Euro erhöht worden.
"Das war keine Überraschung, über diese Modalität haben wir schon bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung gesprochen", erklärte zum Beispiel der baden-württembergische Schatzmeister und Wirtschaftsprüfer Ole Gunzenhäuser diese Entscheidung. Sie sei vernünftig und spare letztendlich dem Verband und allen seinen Mitgliedern Geld. "Wir tragen das mit", so bestätigte auch Frank Reutter, der im Land und auf FN-Ebene in wichtigen Gremien sitzt.