Donaueschingen: Zwei Siege für Dorothee Schneider am Samstagvormittag
Na, das nennt man wohl einen Lauf oder auch einen gelungenenSamstagvormittag. Dorothee Schneider schnappt sich am dritten Turniertag beim CHI Donaueschingen sowohl den Sieg in der Intermediaire I der CDI1*-Tour als auch den Sieg im Grand Prix Special der CDI4*-Tour.
Maxi Kraft’s Barcelo – Der Charmeur
„Ich glaube, dass er nach dem Motto, er kam, sah und siegte, lebt“, lacht Dorothee Schneider und fügt hinzu: „Barcelo hat sehr viel Charme, viel Bewegungsdynamik, einen tollen Charakter und ist immer motiviert, was wir ja für unseren Sport unbedingt brauchen“. Genau diese beeindruckende Bewegungsdynamik spiegelte sich in der heutigen Trabtour der S**-Dressur auch wider. Toll kreuzende Trabtraversalen, dynamische Verstärkungen und insgesamt viel Gleichmaß überzeugten in der Trabtour. Der starke Schritt von Maxi Kraft’s Barcelo zeigte sich losgelassen schreitend mit viel Übertritt. Der versammelte Schritt zeigte sich nicht ganz taktsicher. Im Galopp brillierten die beiden mit gut zentrierten Galopppirouetten waren heute aber in den Serienwechseln vom Fehlerteufel begleitet. So schlichen sich sowohl in den Dreierwechsel als auch in den Zweierwechseln Fehler ein. In Summe standen 71,2 Prozent, was der Sieg vor Lena Haßmann mit BreFood’s Framework (69,3 Prozent) und der Amateurin Carolin Kilian mit Sarotti (67,5 Prozent) bedeutete. Besonders für Letztere ist dieser Erfolg auf internationalem Parkett und als Amateurin ein ganz besonderer Erfolg. Doch kommen wir noch einmal zu Maxi Kraft’s Barcelo: Er ist bereits für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifiziert und durfte in der internationalen Kleinen Tour von Donaueschingen noch ein wenig Prüfungsroutine sammeln – nicht zuletzt mit Blick auf das Burg-Pokal-Finale in der Frankfurter Festhalle. „Barcelo ist ein Pferd mit ganz vielen Möglichkeiten, tollen Grundgangarten und viel Talent zur Lastaufnahme – und dazu ist er auch noch schön“, resümierte Schneider.
Dayman, das Spielkind
Auch im Grand Prix Special der CDI4*-Tour führte Dorothee Schneider die Ehrenrunde an. Dieses Mal mit dem zwölfjährigen Wallach Dayman. „Dayman ist eher ein Spielkind. Er möchte immer irgendetwas ins Maul nehmen, sich beschäftigen oder in seiner Box etwas umräumen. Er ist ein ganz liebes Pferd, das in der Prüfung noch etwas Sicherheit von mir mitgegeben bekommen möchte“, charakterisiert Schneider ihren Special-Sieger. Auch in dieser Prüfung gelang Dorothee Schneider ein ziemlich überlegener Sieg und so setzte sie sich mit 70,7 Prozent an die Spitze des Feldes. Die Trabtour überzeugte mit viel Gleichmaß und guten Piaff-Passage-Touren. Im Galopp punkteten die beiden vor allem in den doppelt zählenden Galopppirouetten. Doch auch Dayman wurde heute in den Serienwechseln vom Fehlerteufel begleitet. So schlichen sich sowohl in den Zweierwechsel als auch in beiden Einerwechsel-Linien teure Fehler ein. Dennoch durften sich die beiden über den verdienten Sieg sowie ein für Dorothee Schneider ganz besonderes Erfolgserlebnis freuen. „Dayman war so gut wie nie. Ich habe oft das Problem, dass er mir in der Prüfung noch etwas zu stolz wird und dann die Oberlinie nicht ganz loslässt. Ich konnte dieses Gefühl vom Abreiten noch nicht durch die ganze Prüfung mitnehmen, aber die erste Tour mit Piaffe und Passage fand ich freier in der Oberlinie, wirklich gut.“ Auf den Plätzen zwei und drei folgten Helen Langenhanenberg mit Facilone FRH (69,8 Prozent) und Diana Porsche mit Dahoud (69,1 Prozent). Lisa Müller und ihr Gut Wettlkam’s D’avie schnappten sich ihre nächste, gute internationale Platzierung und reihten sich auf Platz vier ein (69,1 Prozent). Das Siegerpaar des Grand Prix, Helen Erbe und Carlos FRH, hatte heute mit so einigen teuren Missverständnissen zu kämpfen und rangierte mit 68,9 Prozent auf Platz fünf vor Yara Reichert mit Springbank II Vh (68,8 Prozent). Zum Abschluss fand Dorothee Schneider noch ein schönes Donaueschinger Resümee: „Donaueschingen ist einfach ein schönes Turnier mit ganz viel Ambiente und das neue Dressurstadion umrandet mit altem Baumbestand hat richtig Flair. Na klar, der Boden ist etwas gestresst durch den vielen Regen, aber er hält sich wirklich gut und es wird auch alles dafür getan, dass wir hier top Bedingungen haben. Es macht einfach Spaß hier zu reiten!“