CHIO Aachen: Martin Fuchs siegt zum ersten Mal im Großen Preis von Aachen
Nachdem der Große Preis im Dressurstadion entschieden war, wartete auch auf dem Springplatz noch der Große Preis von Aachen. Das Highlight mit dem Rolex Grand Prix, einem 5*-Springen mit zwei Umläufen und Stechen. In diesem zeigten sich Reiter mit Können und überragende Pferde.
Nach bereits zwei fehlerfreien Ritten in den Umläufen wollten noch elf Reiter-Pferd-Paare es im Stechen wissen. In diesem Stechparcours, bestehend aus sieben Hindernissen inklusive einer zweifachen Kombination, waren sie vor eine Herausforderung gestellt. Besonders die zweifache Kombination stellte sich als Fehlerquelle heraus. Nur vier der elf Stechreiter blieben fehlerfrei. Als erster konnte Stephan de Freitas Barcha ohne Abwurf über die Sprünge reiten. Direkt danach ging es für den Weltranglisten Zweiten Steve Guerdat an den Start und auch er blieb fehlerfrei, knapp zwei Sekunden schneller als sein Vorreiter. Dabei sollte es auch für einige Zeit bleiben, bis sein Nationalkader Kollege Martin Fuchs mit Leone Jei einritt. Der Schimmelwallach zeigte unter dem Sattel von Fuchs bereits in den Umläufen überragende Runden. Mit dem richtigen Risiko ritt Fuchs enge Wendungen und auch mal schräg die Hindernisse an. Sein Wallach bewies ebenso Kämpferwillen und so meisterten sie – trotz etwas Atem anhalten des Publikums – auch die zweifache Kombination. Nachdem auch der finale Steilsprung ohne Abwurf bestritten wurde, war klar: diese Vorstellung mit einer Zeit von 50,29 Sekunden musste den beiden erst einmal jemand nachmachen.
Ein heißer Kandidat dafür wäre Richard Vogel gewesen, der mit seinem Erfolgspartner United Touch erst im Stechen das volle Risiko und den Wert dessen Galoppade zur vollen Wirkung hervorbrachte. Allerdings wurde auch ihnen die zweifache Kombination zum Verhängnis. Mit acht Fehlerpunkten aus dem Stechen rangierte das Paar schlussendlich auf dem zehnten Platz des diesjährigen Rolex Grand Prix. Nachdem die junge Amazone Nina Mallevaey (Frankreich), die mit ihrer Dynastie de Beaufour hervorragende Runden in dieser anspruchsvollen Prüfung zeigte, ebenso einen Fehler in der Kombination verzeichnen musste, startete Laura Kraut (USA) als letzte Starterin des diesjährigen CHIO in ihren Ritt. Sie war die Einzige, die Martin Fuchs den Sieg noch hätte streitig machen können. Und auch wenn sie und ihr Wallach Baloutinue fehlerfrei blieben, reichte die Zeit von 52,41 Sekunden nicht aus. So gab es für Laura Kraut den zweiten Platz und Martin Fuchs hatte seinen ersten Sieg im Großen Preis von Aachen sicher.
Aus Bayern war Jörne Sprehe mit Sprehe Hot Easy in dieses Springen geritten. Die Stute war zwar Hot, aber nicht zwangsläufig Easy unterwegs. Dennoch wusste Jörne damit umzugehen und hatte sie zu großen Teilen gut im Griff. Lediglich am sechsten Sprung, einem Oxer, dem Einsprung einer zweifachen Kombination, passte der Absprung nicht perfekt. Mit einer leichten Berührung fiel die eine Stange des Oxers zu Boden. Mit den vier Fehlerpunkten und ihrer Zeit, verpasste Sprehe die Chance in den zweiten Umlauf einzureiten und rangierte schlussendlich auf Platz 24 von 40.