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von Claus Schridde am Freitag, 22.08.2025 um 18:28

Moritzburger Championatstage Doppelsieg für Kathrin Karosser

Kathrin Karosser setzte ihre Erfolgsbilanz auch am zweiten Turniertag fort. / © Brit Placzek

Der zweite Tag der Moritzburger Championatstage stand ganz im Zeichen der Qualifikationen für die sechs- und siebenjährigen Pferde bzw. Ponys. Dabei hat die bayerische Fahrerin Kathrin Karosser nach dem gestrigen Sieg auch  souverän das Starterfeld der sechs- und siebenjährigen Fahrponys mit ihren Edelbluthaflingern beherrscht. Sie steuerte die sechsjährige, in Bayern gezogene Madiva SCH (v. Sonnenkönig Gold-Nakuri-Stromer, z. u. B.: Johann Schmid, Kirchenthumbach) souverän zum Titel. Für Madiva SCH war es nicht der erste Auftritt in Moritzburg: Sie hatte 2023 die Edelbluthaflinger-Trophy der Dreijährigen gewonnen und war 2024, pilotiert von Jessica Wächter, Bundeschampionesse der vier- und fünfjährigen Fahrponys.

Aus derselben Zuchtstätte und demselben Mutterstamm kam der Zweitplatzierte, der Wallach DSP Armaari SCH (v. Armani Ass-Stromer). Der dritte Rang ging an Wiebke Röper (Mastholte/Westf.) mit dem siebenjährigen in Sachsen-Thringen gezogenen Call Me Magic 3 (v. Cosmopolitan D NRW-Rock Grey Tycoon, Z.: Thomas Bretschneider). Vierter wurde Wolfgang Scholz (Pfarrkirchen/Bay.) mit seinem braunen Hengst Ekholts Dott-Com (Weser-Ems v. D-Power AT-Contus, Z.: Norbert Büscherhoff), von denen Letzterer bereits 2023 platzierter Finalist gewesen ist.

Pferde mit Geschichte(n)

Einen Favoritensieg gab es in der Qualifikation der sechs- und siebenjährigen Fahrpferde: Hier gelang Lars Krüger (Drebkau) mit seiner bewährten, siebenjährigen schwarzbraunen Stute DSP Fenne Lily, abstammend von einnstigen Weltmeister der jungen Dressurpferde, Don Martillo (M. v. French Kiss-Dornenkönig-Weltmeyer-Lanthan-Don Carlos-Bento/T., Hann. Stamm 1117/Juliushütte, Z.: Babett Bischoff, Bobritzsch). Das Paar hatte 2023 das Bundeschampionat der Vier- und Fünfjährigen gewonnen, war 2024 Vize-Bundeschampion und jüngst Weltmeister der jungen Fahrpferde im ungarischen Kisber. Die Jury griff hoch in die Tastatur: Für den Gebrauchstrab und für das Kegelfahren gab es jeweils 9,0; die Endnote lautete 8,17.

Zweiter (6,83) war Dr. Hans Georg Röper (Anröchte, ZRFV. Mastholte). Er präsentierte die aus familieneigener Zucht stammende braune Westfalenstute Quick Step Magic NRW (v. Quaterback-Sir Bedo-Rosenkavalier-Apart-Cyrus-Duellant-Grunelius, Hann. Stamm 157/Antipathie), deren Mutter Halbschwester zu den Warendorfer Landbeschälern Don Bedo I und II ist. Quick Step Magic war 2024 Bundeschampionesse der vier- und fünfjährigen Pferde. Sie gefiel durch ihre effektvolle Art der Bewegungen und wurde hinsichtlich der Notenvergabe eher sparsam behandelt. Der doch erhebliche Abstand zum Sieger war nur schwer nachzuvollziehen.

Dritter (6,78) wurde der siebenjährige in Bayern gezogene schwarzbraune Wallach Hermann 91 (v. Hochmeister-Fürst Grandios-Linolando-Lagranno-Uriel de St.Lô-Gardeulan II-Artur-Wernitz, Hann. Stamm 894/Winzerlerche, Z.: Hermann Knörl, Weidenberg), der im letzten Jahr an den Leinen von Bettina Winkler Bundeschampion wurde und insofern mit Spannung erwartet wurde. Nunmehr im Besitz von Alexander Gibson (Elisenau/Brdbg.), wurde er vom Besitzer selbst vorgestellt. Einige Taktstörungen verhinderten eine höhere Rangierung. Der vierte Rang (6,67) ging an die ausgesprochen formschöne Mecklenburger Rappstute Secret Ruby (v. Secret-Casaretto-Largos-Guam-Infant, Z.: Jörg Bluhm, Korswandt) mit Franziska Wüstenhagen. Auch Secret Ruby war schon platzierte Finalistin in Moritzburg, so dass alle vier Bewerber bereits CHampionatsgeschichte geschriebn haben und für das Finale am Sonntag qualifiziert sind.

Lancelo auf dem Weg zum dritten Titel

Bei den sechs- und siebenjährigen Schweren Warmblütern ging der Sieg an den Titelverteidiger Lancelo (v. Loriot-Elbcapitän-Excellent-Valerius, Z.: ZG Walter jun. u. Bärbel Matzke, Zerbst), sechsjähriger Moritzburger Landbeschäler, seines Zeichens Sieger der SW-Körung Moritzburg 2021, Bundeschampion der Jahre 2023 und 2024, und stets präsentiert durch Phil Teifel. Für das Finale hat er noch "Luft nach oben": Er war der letzte Starter im achtköpfigen Feld der Bewerber und wirkte über weite Teile unkonzentriert, wieherte etliche Male und ließ im Schritt nicht los, wobei man ihm zugute halten muss, dass er den freien Blick und Witterung auf eine Gruppe Haflinger hatte, die zufällig vorbeigeführt wurde. So war mit 7,89 der Abstand denkbar knapp vor der Zweitplatzierten, Marlen Fallak, die mit ihrem selbstgezogenen Vittesko F auf 7,83 kam. Vittesko F ist ein Sohn des Vittaro Thekulies, der seinerzeit mit Marlen Fallak Bundeschampion gewesen ist, und stammt aus einer Elbling-Valerius-Edelfalk-Mutter. Dritte (7,33) wurde Bettina Winkler (Gestüt Bretmühle) mit Equus Maximus (v. Elgado-Epilog). Qualifiziert zum Finale sind weiterhin Nachkommen der Hengste Vittaro Thekulies und Mylord.

 

Destruktiv

Mehr als unglücklich erscheint die Tatsache, dass grundsätzlich sechs Bewerber das Finale hätten erreichen können, eine Finalteilnahme allerdings an die Mindestnote von 6,0 in der Qualfikation gekoppelt ist, so dass nur fünf ins Finale vorrückten. Allein um der Motivation willen hätte das Kontingent der besten sechs ausgeschöpft werden können und sogar müssen. Was hätte sich die Jury vergeben? Soviel Sensibilität und Fingerspitzengefühl hätte man den "Unparteiischen" durchaus zutrauen dürfen. Das Notenniveau war insgesamt sehr tief angesetzt, und letztlich geht es beim Fahren um einen sehr kostenintensiven Sport, von den langen Anreisen nach Moritzburg einmal ganz abgesehen. Die Pferdeszene im Allgemeinen und der Sport, hier insbesondere der Fahrsport, erleben keine einfachen Zeiten. Da sind destruktive Einstellungen völlig fehl am Platz. Während der Veranstaltung sollte von Finalqualifikation zum Finale zudem eine teilweise Richterrotation stattfinden, genau wie bei den Bundeschampionaten in Warendorf. 

Drei weitere Finalkandidaten

Das rasseübergreifende "Kleine Finale" wies 16 vier- und fünfjährige Teilnehmer auf, von denen je acht den Ponyrassen und den Schweren Warmblütern angehörten. Sieger (7,64) war der bayerische Edelbluthaflinger Wiggerl P (v. Wegas-Winzertraum, Z.: Hans Perschl), der als bestes Pony mit Bettina Winkler am morgigen Finale teilnehmen wird. Den Sprung ins Finale der jüngeren Schweren Warmblüter am Sonntag schaffte auch Marlen Fallak (Nägelstedt) mit zwei Pferden. Zum einen mit der selbstgezogenen vierjährigen Tesslana (v. Loriot-Valerius, 7,5) und mit der fünfjährigen Emila R (v. Ehrenwert-Elbling, 7,14).

Claus Schridde (Redaktion)

Zuchtexperte, Fachjournalist, Züchter und Pferdemann durch und durch, mit schier unendlichem hippologischem Fachwissen bereichert er jede ZÜCHTERFORUM-Ausgabe, auch als Richter und „Mikrofon-Stimme“ bestens in der Szene bekannt.

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