München-Riem: die bayerischen Meister der Para Reiter sind gekürt
Ganz nach dem Motto „nicht nur dabei, sondern mittendrin“ wird auch das Thema Inklusion im Rahmen der bayerischen Meisterschaft gelebt. Sowohl in der Dressur als auch dem Springen gab es für die Para Reiter die Möglichkeit in München-Riem in ihren Wertungen mitzureiten und sich die Meistertitel zu sichern.

Im Parcours standen dafür zwei Prüfungen bereit, in denen die Para Reiter mit den Graden II und III ihr Können unter Beweis stellen konnten. Durch den Kurs über 90 Centimeter hohe Hindernisse (Grade III) waren Simone Richter und ihr Wallach A Crash Boom Bang an den Start gegangen. Dabei gab es aber weder einen Crash noch Boom oder Bang, sondern bereits am Freitag im ersten Springen eine fehlerfreie Vorstellung in 46,80 Sekunden und damit den zweiten Platz. Noch schneller war Christina Späth unterwegs, die mit ihrer Stute Havanna la Speranza über die 80 Centimeter hohen Hindernisse (Grade II) in nur 39,84 Sekunden flog. Auch die drittplatzierte Ronja Regele war mit Lavadina fehlerfrei unterwegs, genau wie Roland Boost, der mit Con Chella zu Platz vier geritten war. Mit den gleichen Anforderungen ging es erneut für die Para-Springreiter heute Mittag zu ihrer zweiten Wertungsprüfung. Erneut lautete die Siegerin Christina Späth, die mir ihrer Schimmelstute wieder fehlerfrei und schnell ins Ziel geritten kam. Damit hatten sie sich die zweite Goldschleife wahrlich verdient. Und auch auf dem zweiten Platz waren Wiederholungstäter, denn erneut sicherte sich Simone Richter mit ihrem Wallach die silberne Schleife. Ronja Regele und ihre Stute Lavadina konnten sich ebenso treu bleiben und erneut zu Platz drei springen. Aber auf dem vierten Platz gab es einen Schlagabtausch, denn heute konnte Monika Reger mit Caramia die rote Schleife abholen. Das Siegertreppchen der Meisterschaft war damit aber klar: Christina Späth hatte durch Doppel-Gold auch die gleichfarbige Medaille verdient. Der Vizetitel ging an Simone Richter und Bronze an Ronja Regele.

In der Dressur gab es ein paar mehr Starter und auch mehr Wertungsprüfungen, da von den Graden I bis V je unterschiedliche Prüfungen geritten wurden. Die Meistertitel wurden dann kombiniert vergeben – je in den Graden II + III sowie in den Graden IV + V. Im Grade I war nur eine Reiterin in München am Start. Dennoch waren die beachtlichen Leistungen von Martina Benzinger und ihrem Wallach Javandero nicht zu vernachlässigen. In ihrem ersten Test konnten sie zu stolzen 73,22 Prozent reiten und auch in der heutigen Kür ein tolles Ergebnis von 71,16 Prozent mit nach Hause nehmen.
In der Meisterschaft bei Para Dressurreitern der Grade II + III setzte sich Julia Porzelt (PD II) an die Spitze. Bereits die Einlaufprüfung konnte sie mit ihrer Stute Belle Bintou mit 72,08 Prozent gewinnen. In der Kürwertung gab es sogar eine Steigerung mit 73,66 Prozent als Ergebnis. Damit ging der Meistertitel klar an Julia Porzelt. Aber auch die zweitplatzierte Bärbel Hick (PD III) konnten in ihren Wertungsprüfungen überzeugen. Im ersten Test ritt sie mit Don Adriano zu 69,50 Prozent und musste damit nur eine Mitstreiterin vor sich lassen. Denn Jenny Schlichenmayer und Colin konnten die erste Prüfung mit 70,25 Prozent gewinnen. In der Kür wurden aber die Karten neu gemischt und mit dem Sieg von Bärbel Hick (73,25 Prozent) setzte sich die Reiterin vor Schlichenmayer, welche die silberne Schleife in ihrer Kürwertung erhielt (71,16 Prozent). Das war auch ausschlaggebend für die Meisterschaftswertung, in welcher Bärbel Hick die Silbermedaille erhielt und für Jenny Schlichenmayer gab es Bronze.

In der Meisterschaft der Grade IV + V ritten sich drei Starterinnen mit den Graden V aufs Podest. Allen voran konnte Marie-Luise Heigl mit ihren Hannoveraner Wallach Bankers Trust bereits die Einlaufprüfung mit 71,77 Prozent gewinnen. Auch in der Kür trumpften sie auf – zu einem überlegenen Sieg mit glatt 75 Prozent. Die Goldmedaille war also klar verdient. Aber auch Silber wurde klar erarbeitet und zwar von Christina Späth. Gemeinsam mit Stute Wigcenta konnte sie zwei zweite Plätze erreiten und ein stolzes Ergebnis in der Kür von 70,81 Prozent. Nach zwei dritten Plätzen in den Wertungsprüfungen war auch der Bronze Rang klar. Diesen sicherte sich Alexandra Hoffman mit Baciami Topolina. Der beste Reiter des Grades IV nutzte das Meisterschaftswochenende gleich doppelt. Denn Roland Boost war nicht nur im Parcours, sondern auch im Viereck erfolgreich. Mit seiner Stute Con Chella ritt Boost in der ersten Wertung zu Platz zwei hinter Angelika Buhr. In der Kürwertung jedoch punktete er, ritt mit 69 Prozent zum Sieg und in der Meisterschaft auf Rang vier.
Die Meisterehrung und das überreichen der Siegerschärpen wurde auf dem großen Hufeisenplatz - ebenso im Zeichen der Inklusion - wertschätzend zelebriert.